Umstrittener V-Mann "Piatto": Landtag in Brandenburg setzt NSU-Untersuchungsausschuss ein
Der Brandenburger Landtag hat einen NSU-Untersuchungsausschuss eingerichtet. Geklärt werden soll die Frage, ob der Verfassungsschutz des Landes Informationen zurückgehalten hat.
Brandenburgs Landtag hat am Freitag einen NSU-Untersuchungsausschuss eingesetzt, um Verbindungen der rechtsradikalen Terrorzelle nach Brandenburg aufzuklären. Das Parlament votierte einstimmig für den Antrag von 60 Abgeordneten der SPD, Linken, Grünen und CDU. Zum Vorsitzenden wurde der frühere Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) gewählt.
Geklärt werden soll etwa, ob der Landesverfassungsschutz im Jahr 1998 Hinweise des umstrittenen V-Manns „Piatto“ auf drei Skinheads weitergab, die sich bewaffnen und abtauchen wollten. Im Münchener NSU-Prozess waren gegen Brandenburger Behörden schwere Vorwürfe erhoben worden.