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Reste-Verwerter. Die Stammgruppe von Mini Decki Berlin-Brandenburg.
© promo

Initiative für Flüchtlingskinder: Komm unter meine Decke

Bei der Initiative „Mini Decki“ nähen Ehrenamtliche Kuscheldecken für Geflüchtete – vor allem für Kinder.

„Mini Decki“, das heißt nicht etwa kleine Decke. Mini Decki bedeutet auf Schweizerdeutsch „meine Decke“ – und steht für ein Willkommensprojekt zugunsten Geflüchteter aus der Nähstube. Nach Schweizer Vorbild gibt es in ganz Deutschland und auch in Berlin „Mini Decki“-Initiativen.

Die selbst genähten bunten Decken dienen als Geschenke für Flüchtlingskinder – und sie sind gleichzeitig ein Statement von engagierten Frauen gegen Grenzzäune und Vorurteile. In der Schweiz hatte die Aktivistin Simone Maurer Ende 2014 die Initiative gestartet. Ehrenamtliche Mitarbeiter sammeln Stoffreste, etwa von Bettwäsche und Bettdecken, und verteilen sie an ihre Näherinnen, die daraus Decken nähen.

Diese werden an Hilfsorganisationen und Kooperationspartner weitergeleitet und dann Flüchtlingskindern geschenkt. Deutschlandweit gibt es bereits rund 80 dieser Initiativen. Auch in Österreich und Spanien ist „Mini Decki“ aktiv. In Schwabach haben die Näherinnen bereits rund 300 Decken, Mützen und einiges mehr an Flüchtlingskinder verschenkt. Dort näht Evelyn Rabe Decke um Decke. „Wenn Not am Mann ist und ich einen humanitären Beitrag leisten kann, dann ist mir das ein Bedürfnis“, sagte die 65-Jährige. „Wir hier mussten zu unserer Zeit nie Angst vor Bomben haben. Schon deshalb sehe ich es als meine Aufgabe, etwas von dem Guten, das mir in meinem Leben widerfahren ist, weiterzugeben.“

Unterstützer können Geld und Stoffe spenden

Gesucht werden etwa Geldspenden, diese kommen laut „Mini Decki Deutschland“ zu 100 Prozent dem Projekt zugute. Durch die ehrenamtliche Arbeit entstehen keine Verwaltungskosten. Das Geld wird aber eingesetzt für den Kauf von Materialien, wie zum Beispiel Inletts und Baumwollstoffe, und für die Beschaffung der Label.

Auch wenn sich die Zahl der ankommenden Geflüchteten im Vergleich zu 2014 und 2015 deutlich verringert hat, so freuen sich die ehrenamtlichen Helfer doch über Sachspenden – beispielsweise gut erhaltene Baumwollbettwäsche oder andere Baumwollstoffe. Wichtig sei, dass diese bei 60 Grad waschbar sind, heißt es. Die Kinder mögen es bunt: Je farbenfroher die Stoffe sind, desto besser. Aber auch nicht ganz so buntes Material kann durchaus verwendet werden, unter anderem für die Rückseite der Decken.

www.minidecki.de. Ansprechpartnerinnen in Berlin und Brandenburg: Birgitt Haag (E-Mail: minidecki-berlin@sophies-patchworkstatt.de), Sabine Sebekow (minidecki-berlin-potsdam@gmx.de);

Facebook: Mini Decki Berlin Brandenburg

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