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Im August 2012 stellte Bildhauer Josef Tabachnyk die Bronzestatue fertig, die an Knut erinnern soll.
© dapd

Statue für den Zoo: Knut aus Bronze ist jetzt fertig

Ein gutes halbes Jahr Arbeit steckt in der Statue, nun ist es vollbracht: Bronze-Knut ist fertig - und es dauert nicht mehr lange, bis er im Zoo zu sehen sein wird.

Knut hat es sich bequem gemacht auf seiner Eisscholle aus weiß-grauem Granit. Seinen Kopf hat er auf seiner linken Vorderpfote abgelegt, die rechte Pfote lässt er locker über den Rand hängen. „Er träumt, er denkt nach“, beschreibt der Künstler Josef Tabachnyk seine jetzt in Nürnberg fertiggestellte Bronze-Statue des im März 2011 gestorbenen Eisbären Knut. Ende August soll sie im Berliner Zoo aufgestellt werden.

Seit Januar hat der in der Ukraine geborene Künstler, der 1997 nach Franken zog, an dem etwa 1,40 Meter langen und 1,15 Meter hohen Denkmal gearbeitet und es so lange verfeinert, bis es den von ihm gewünschten, lebendigen Ausdruck angenommen hat. Mit dem Ergebnis ist er sichtlich zufrieden. „Ich wollte ein lebendiges Tier“, sagt der 65-Jährige. Mit dem bronzenen Knut ist ihm das gelungen. Denn durch ihre strukturierte Oberfläche und die vielen Details sieht die Figur, die Knut im Alter von etwa drei bis vier Monaten zeigt, fast wie echt aus. Unweigerlich kommt der Wunsch auf, sie zu berühren. Tabachnyk ist das recht. „Es ist die größte Ehre für mich, wenn meine Figuren für die Menschen lebendig sind“, sagt er. Vor allem freue er sich, wenn Kinder sie anfassen. Je mehr, desto besser, denn dann werde das noch dunkle, matte Bronze schnell zu hellem Gold und lasse die Statue die nächsten tausend Jahre in Glanz erstrahlen.

„Knut war für mich immer eine Brücke zwischen Mensch und Tier“, sagt Tabachnyk. Nun, da der Eisbär im Alter von nur vier Jahren gestorben ist, soll seine Statue die Menschen zum Nachdenken bringen über die Natur, über Schönheit, Umwelt und Tiere.

Bevor sich Tabachnyk - auf Initiative seiner Ehefrau - an der Ausschreibung des Fördergemeinschaftsvereins der Freunde des Hauptstadtzoos, der die Idee zum Knut-Denkmal hatte, beteiligte, hat er schon zahlreiche Statuen aus dem „ewigen Material“ Bronze angefertigt, darunter auch viele Bären, die im Nürnberger Zoo aufgestellt sind. Doch Tabachnyk kann auch Menschen lebensecht abbilden: Am Willy-Brandt-Platz in Nürnberg hat sich der gleichnamige Alt-Bundeskanzler auf einer Bank niedergelassen, beim Sportausrüster Adidas im nahen Herzogenaurach sitzt Firmengründer Adi Dassler - natürlich mit Fußballschuh in der Hand - im firmeneigenen Stadion.

Mit seinem liegenden, träumenden Knut setzte sich Tabachnyk unter rund 40 Bewerbern für den Berliner Zoo durch. Und das, weil er eine so naturgetreue Darstellung gewählt hat und durch die Eisschollen aus Stein auch die Bedrohung der Eisbären in ihrem natürlichen Lebensraum thematisiert, wie Thomas Ziolko vom Fördergemeinschaftsverein erklärt.

Tabachnyk hat den weltberühmten Eisbären übrigens nie in natura gesehen, wie er zugibt. Für die Statue habe er aber viele Videos und Fotos von ihm angesehen. „Knut hatte kluge Augen“, schwärmt er. „Und er schaute immer, als hätte er gewusst, dass sein Leben nicht lang sein würde.“ (dapd)

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