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ecbatane
© akg-images

Kunstwerke: Kleiner Bruder des ICC

Wo ist Ecbatane? Die Figur verstaubt in den Messehallen unter dem Funkturm Vielleicht kehrt sie erst 2016 zurück. Denn für die Restaurierung fehlt das Geld.

Immerhin, eines der umstrittensten Kunstwerke aus dem Berlin der 80er Jahre existiert noch: „Ecbatane“, jenes Ungetüm, das so viele Jahre direkt vor dem ICC an der Kantstraße in Charlottenburg stand, verstaubt nur leider in einer Speditionshalle im Süden des Messegeländes – im schlimmsten Fall bis ins Jahr 2016. Dann soll die Sanierung des ICC abgeschlossen sein. Und im Rahmen dieser jahrelangen Arbeiten hofft die Behörde von Kultursenator Klaus Wowereit (SPD), dass auch Geld bereitgestellt werde für die Restaurierung jener Kunstfigur, die nicht nur umstritten war, sondern auch sehr pompös.

An „Ecbatane – Der Mensch baut eine Stadt“ sind täglich zehntausende Autofahrer vorbeigerollt, zu übersehen war das Riesending ja nicht: Die Bronze-Skulptur ist knapp sieben Meter hoch und 16 Meter lang. Und auch recht gewöhnungsbedürftig: Die Skulptur zeigt eine große nackte Männerfigur, die zwei Arme nach vorn streckt und mit dem Fuß auf die vor ihm liegende Stadt tritt.

1980 war sie vom rumänischen Künstler Jean-Robert Ipoustéguy über den bayrischen Grenzübergang Rudolphstadt per Lkw nach Berlin gebracht worden, um als Kunst am Bau vor dem nicht minder pompösen ICC aufgestellt zu werden, das kurz zuvor eröffnet worden war.

Im Laufe der Jahre wurde jedoch der Betonsockel brüchig, auch die Figur rostete vor sich hin (deshalb wurde ihr sogar mal ein Arm amputiert), 2005 wurde sie schließlich ganz weggeschafft. Im Herbst 2006 hieß es von der Messe Berlin: Die Sanierung werde bestimmt „ein, zwei Jahre“ dauern, vielleicht länger. Gutachten wurden erstellt, keine Lösung gefunden, 100 000 Euro Kosten eingeplant, aber niemand wollte das Geld aufbringen. Und so dauert es also nicht ein, zwei Jahre, sondern vielleicht bis 2016, eben bis das ICC modernisiert ist. Die rund 182 Millionen Euro teure Sanierung hatte der Senat im Mai beschlossen.

Derzeit sind Gutachter damit beschäftigt, das ICC in Augenschein zu nehmen, um Art und Ausmaß des Sanierungsbedarfs festzustellen. Einen CDU-Antrag zum Thema lehnte der Bauausschuss am Mittwochnachmittag ab; die Grünen zogen einen Antrag zurück. Beide Anträge waren ohnehin überholt. Die CDU verlangte darin die Vorlage eines Sanierungskonzepts; die Grünen das Bekenntnis des Senats zur Sanierung des ICC. Die Anträge stammten aus dem Winter 2007. Die beiden Oppositionsparteien werfen Rot-Rot vor, durch ständiges Vertagen eine frühere Debatte im Ausschuss verhindert zu haben.

Der bronzene „Ecbatane“ hat es nicht eilig. Ein anderer Standort für das Kunstwerk kommt nicht in Betracht. Zwar wird die Deutschlandhalle 2009 abgerissen, aber da sollen neue Hallen entstehen. Und, sagt ein Messesprecher, „so eine futuristische Figur muss einfach vor einem so futuristischen Gebäude wie dem ICC stehen“. André Görke/Fatina Keilani

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