Unwetter über Berlin: Keller vollgelaufen, Straßen überflutet – Feuerwehr zählt mehr als 100 Einsätze
Nach dem Unwetter vom Montag hat Berlin erneut ein schweres Gewitter erlebt. Die Feuerwehr hatte reichlich zu tun und rief kurzzeitig den Ausnahmezustand aus.
Starke Regenfälle haben der Berliner Feuerwehr am Mittwochabend schwer zu schaffen gemacht. Insgesamt habe es 116 wetterbedingte Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.
Keller liefen voll und Bäume kippten um, es gab überquellende Gullys sowie überflutete Straßenkreuzungen und Unterführungen. Die S-Bahnbrücke am Sachsendamm in Schöneberg wurde unterspült und musste gesperrt werden, bis die Feuerwehr das Wasser abgepumpt hatte.
Für etwa anderthalb Stunden rief die Feuerwehr vorsorglich den Ausnahmezustand aus. Ausnahmezustand bedeutet, dass Einsätze je nach Wichtigkeit bearbeitet werden und nicht nach der Zeit des eingehenden Notrufes.
Dabei waren die Einsatzkräfte auch selbst von den Regenfällen betroffen. Im Pankower Ortsteil Wilhelmsruh habe es bei der Freiwilligen Feuerwehr einen Wasserschaden gegeben, sagte der Sprecher. Sie sei deshalb außer Dienst gewesen.
Der Norden von Berlin sei deutlich stärker betroffen gewesen als der Süden. Neben der Berufsfeuerwehr seien mehrere freiwillige Feuerwehren im Einsatz gewesen.
Im Marzahn-Hellersdorfer Stadtteil Mahlsdorf wurden die Hönower Straße und der dort befindliche S-Bahnhof überflutet. Passagiere mussten durchs Wasser zu den Gleisen waten.
Erst am Montag hatte es in Berlin schwere Unwetter gegeben, besonders der Norden der Stadt war betroffen. Am Mittwoch gingen nun heftige Wolkenbrüche besonders am nordöstlichen Stadtrand nieder, stark betroffen vom Regen und von Sturmböen waren das Märkische Viertel und der Lichtenberger Ortsteil Falkenberg. Dort geriet die Berufsfeuerwehr an ihre Kapazitätsgrenze, sie musste die freiwilligen Wehren alarmieren.
Indes gab es einen Passagierhinweis zu den Flughäfen Tegel und Schönefeld, nach dem es aufgrund des Gewitters zu Wartezeiten und Verzögerungen bei der Abfertigung kommen kann. (mit dpa)