Fluggesellschaften: Kein Plan B für Eröffnung in Schönefeld
Der Eröffnungstermin für den neuen Flughafen ist geplatzt. Noch vor zwei Wochen war das für die beiden Fluggesellschaften Lufthansa und Air Berlin undenkbar.
Die Fluggesellschaften haben keinen Plan B für die ursprünglich am 3. Juni geplante Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg. „Für uns gibt es kein Zurück mehr“, sagte der Berliner Lufthansasprecher Wolfgang Weber dem Tagesspiegel noch Ende April. Ähnlich äußerte sich damals Sabine Teller von Air Berlin. Beide Fluggesellschaften hatten ihren Flugplan auf diesen Termin ausgerichtet und auch Buchungen vorgenommen.
Weber erwartete vor zwei Wochen zwar nicht, dass zur Inbetriebnahme alle Bauarbeiten abgeschlossen sein werden. Dies könne noch Monate dauern, sagte er. Dass es nach der Eröffnung „Restarbeiten“ geben wird, hatte Flughafengeschäftsführer Manfred Körtgen angekündigt. Es werde aber einen „störungsarmen Betrieb“ geben.
Wie berichtet muss die Flughafengesellschaft nachweisen, dass der Probebetrieb mit tausenden von Komparsen so erfolgreich war, dass der Betrieb aufgenommen werden kann. Erst dann kann die Luftfahrtbehörde die Flughafengesellschaft von der Betriebspflicht in Tegel befreien. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die Flughafengesellschaft Tegel komplett verlassen kann. Bis zum 3. Juni klappt das nun nicht mehr.
Vorwürfe, Probleme mit dem Brandschutz würden den Eröffnungstermin gefährden, hatte Körtgen zurückgewiesen. Die bisherigen Tests seien auch im Terminal erfolgreich gewesen; die Anlagen würden Schritt für Schritt von der Genehmigungsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald abgenommen. Bei noch nicht voll funktionierenden Anlagen könnten vorübergehend Feuerwehrfahrzeuge direkt am Terminal positioniert werden, sagten Experten vor zwei Wochen.
Dass die Lufthansa fest damit gerechnet hat, am 3. Juni gegen 5.30 Uhr zum Jungfernflug abzuheben, zeigt der Verkauf von Restplätzen noch in der vergangenen Woche. Mit Ziel Frankfurt (Main) sollte ein auf „Berlin“ getaufter Airbus A 380 starten. Wegen der großen Nachfrage hatte sich die Lufthansa entschlossen, das derzeit größte Passagierflugzeug der Welt einzusetzen. Die zunächst vorgesehene kleinere Maschine war schnell ausgebucht. Parallel zum Airbus wollte auch Air Berlin die erste Maschine abheben lassen.