Berliner BVG-Chefin: Kauft sich die Bahn Sigrid Nikutta?
Ihren Vertrag mit der BVG hat Sigrid Nikutta erst vor Kurzem verlängert. Dennoch könnte sie zur Bahn wechseln - bei großen Firmen ist es üblich, Spitzenpersonal aus laufenden Verträgen herauszukaufen.
Bleibt sie, geht sie – poliert sie ihr Image auf? BVG-Chefin Sigrid Nikutta und ihr Arbeitgeber wollen sich nicht äußern zur angeblichen Offerte von ihrem früheren Arbeitgeber Deutsche Bahn, dort Chefin des Schienengüterverkehrs zu werden. Kein Wort, auch nicht vom Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsgesellschaft, Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD). Nur so viel: Die BVG habe mit Nikutta erst „vor Kurzem“ den Arbeitsvertrag verlängert, den seinerzeit Kollatz-Ahnen als Chefkontrolleur ausgehandelt habe.
„Gerüchte kommentieren wir nicht“, so die BVG – auch nicht, dass an diesem Sonnabend Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) seine Vorstellung vom künftigen Bahn-Vorstand verkünden werde – und Nikutta dazugehöre.
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) will zwar nichts von Wechselneigungen bei Nikutta wissen. Arbeitsrechtler Sebastian Frahm sagt aber, dass große Firmen durchaus Spitzenpersonal aus laufenden Verträgen herauskaufen, „weil sie die Leute sonst gar nicht bekommen würden oder das gleiche Geld für Personalberater ausgeben müssten.“ Für wechselwillige Manager spiele Frahms Kanzlei Naegele schon mal Szenarien für eine fristlose Kündigung durch, wobei der neue Arbeitgeber die Kosten für Rechtsberatung und etwaige Vertragsstrafen übernehme.
Ob Nikutta auch diesen Weg wählt? Bei der Bahn, wo sie schon mal einen Führungsjob hatte, ist sie jedenfalls in guter Erinnerung. Ralf Schönball