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Am Pfingstwochenende findet in Berlin wieder der Karneval der Kulturen statt.
© Jörg Carstensen/dpa

Neues Sicherheitskonzept: Karneval der Kulturen soll 100.000 Euro mehr kosten

Der Karneval der Kulturen wird für Berlin teurer als erwartet. Laut Veranstalter wird über das Sicherheitskonzept jedoch noch diskutiert - und darüber, was wichtiger sei: Freiheit oder Sicherheit.

Der 23. Karneval der Kulturen, bei dem vom 18. bis zum 21. Mai wieder Berlins Vielfalt gefeiert werden soll, wird teurer als geplant. Aufgrund des neuen Sicherheitskonzeptes, das bereits im vergangenen Jahr als Reaktion auf den Terroranschlag am Breitscheidplatz ausgearbeitet wurde und 2018 in erneut größerem Umfang erstellt wird, seien mehr als 100.000 Euro an Mehrkosten abzusehen. Dies hat nach Informationen der „Berliner Morgenpost“ die Kulturverwaltung bestätigt. Im Landeshaushalt sind bislang 830.000 Euro eingeplant, um den Karneval zu veranstalten.

Kritik kommt von der FDP

Der Senat greife hier locker in den Geldbeutel des Steuerzahlers, kritisiert Marcel Luthe, innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Bei den Weihnachtsmärkten Ende 2017 hingegen habe sich der Staat geweigert, die Mehrkosten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu übernehmen. Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit sei aber in jedem Fall eine öffentliche Aufgabe. Hier zeige sich die „Willkürlichkeit“ der Finanzierung durch den Senat.

Der Veranstalter des Karnevals selbst konnte auf eine Anfrage des Tagesspiegels hin die Mehrkosten von 100.000 Euro nicht bestätigen. Die Vorbereitungen seien im vollen Gange und man stehe noch in ständiger Abstimmung mit den Behörden für Ordnung und Sicherheit. Erst müsse ein angemessenes Sicherheitskonzept ausgearbeitet und endgültig beschlossen sein. „Dabei geht es darum was wir wollen, Freiheit oder Sicherheit?“, sagt die Organisatorin Ruth Hundsdoerfer. Mehrkosten würden anfallen, die Höhe des Betrages und wer für diesen aufkommen soll, seien noch unbekannt.

Wieder soll beim Straßenfest rund um den Blücherplatz an drei großen Bühnen vor zahlreichen kleineren DJ-Pulten zu Musik aus aller Welt getanzt und an mehr als 300 Essensständen traditionell und interkulturell gespeist werden können. Im Mittelpunkt steht aber wie immer der „künstlerische und kulturelle Reichtum der Stadt“. Und so ziehen auch in diesem Jahr wieder über 4000 Akteure in knapp 70 Gruppen beim Straßenumzug am Pfingstsonntag ab 12 Uhr von der York- Ecke Großbeerenstraße über den U-Bahnhof Südstern bis zum Hermannplatz, wo um 21 Uhr das Ende des Umzugs erwartet wird.

Antonia Bretschkow

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