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Team Berlin. Rennfahrer Daniel Abt posiert im Hof des Roten Rathauses vor seinem Elektroflitzer. Hinter ihm Formel-E-Chef Alejandro Agag (2.v.l.) und Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer. Sie findet das Rennen klasse, der Bezirk Mitte lehnt es ab.
© promo

Formel-E-Rennen am 21. Mai: Karl-Marx-Allee für 36 Stunden gesperrt

Während der Senat für den Formel-E-Wettbewerb in der City Ost wirbt, stimmen die Bezirksverordneten in Mitte schon mal gegen das Spektakel. Die eigentliche Genehmigung steht noch aus.

In vier bis sechs Wochen rechnen die Organisatoren mit einer Genehmigung der Verkehrslenkungsbehörde des Senats für das zweite Berliner Formel-E-Autorennen. Dennoch durfte Formel-E-Chef Allejandro Agag am Freitag im Roten Rathaus an der Seite von Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) schon mal verkünden, man freue sich auf das Rennen am 21. Mai auf der Karl- Marx-Allee. Diese sei „noch besser“ als die Strecke auf dem Tempelhofer Feld. Yzer sagte nur allgemein, es gebe noch Abstimmungsbedarf. Für sie steht fest: „Die Formula E passt in den Eventkalender dieser Stadt“ und werde noch mehr Publikum ansprechen als im Vorjahr. Da kamen 20 000 Fans nach Tempelhof.

Sicherheitsanforderungen nicht höher als üblich

Die Sicherheitsanforderungen seien nicht höher als üblich, erklärte Agag. Die Zuschauer werden durch einen massiven Zaun von der zwei Kilometer langen Rennstrecke getrennt. Weil bei früheren Rennen häufig Fans ihre Arme durch den Zaun streckten, um Handyfotos zu machen, werde es eine zweite Absperrung geben. Sicherheitsxperten des Rennsport-Weltverbandes FIA würden die Strecke einen Tag vor dem Rennen abgehen und die endgültige Freigabe erteilen.

Die Rennstrecke – Karl-Marx-Allee, Strausberger Platz und Teile der Lichtenberger Straße – soll rund 36 Stunden komplett für den Verkehr gesperrt sein. Am Freitagmorgen nach dem Berufsverkehr werde die Strecke geschlossen, nach dem Rennen am Samstag gegen 18 Uhr wieder geöffnet. Während des Rennens sei der Rundkurs auch für Fußgänger und Radfahrer nicht mehr passierbar.

Ämter haben keine Erfahrung mit Autorennen

Die BVV Mitte lehnt das Rennen ab und ist sich mit dem zuständigen Stadtrat Carsten Spallek (CDU) einig, dass Autorennen auf öffentlichem Straßenland nichts zu suchen haben. Ein entsprechender BVV-Beschluss wurde am Donnerstag gefällt. Das bezirkliche Nein wird aber kaum Wirkung entfalten. „Das Bezirksamt entscheidet nicht politisch“, sagte Spallek. Die beteiligten Ämter gäben nur fachliche Stellungnahmen ab. In diesem Fall ist allerdings auch das kaum möglich, denn mit Autorennen haben sie keine Erfahrung.

Die Veranstalter von der Formel E übernehmen die Haftung für das Rennen, das Sicherheitskonzept mit Polizei und Feuerwehr werde noch erarbeitet, sagte David Gil von der Event-Agentur Gil und Weingärtner. Für das Rennen sollen Teile der Lichtenberger Straße auf Kosten der Formel E neu asphaltiert werden. Das sei bei Stadtkursen üblich, sagte Agag. Für das Pariser Rennen im April habe die Stadt sogar erlaubt, das historische Kopfsteinpflaster am Invalidendom temporär zu asphaltieren.

Knapp unter 200 Km/h gibt die Strecke her

Die Elektroflitzer erreichen auf dem zwei Kilometer langen Kurs ein Tempo knapp unter 200 km/h. Das Lauteste sind dabei die Reifengeräusche und das Brummen des Generators. Der Strom wird vor Ort produziert – gebraucht wird zum schnellen Betanken der Autos eine Leistung von einem Megawatt, damit könnten rund 8000 Fernseher betrieben werden. Verfeuert werde kein Diesel, heißt es, sondern ökologisch korrektes Glycerin, ein „Abfallprodukt der Biodieselproduktion“.

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