Erneut Vandalismus auf Berliner Museumsinsel: Jugendliche beschmieren Granitschale vor Altem Museum
Erneut wurde in Berlin ein Kunstwerk angegriffen. Auf die Granitschale vor dem Alten Museum wurden Graffiti und vulgäre Sprüche gesprüht.
Auf der Berliner Museumsinsel ist es erneut zu einem Fall von Vandalismus gekommen. Dabei wurde eine große Granitschale im Lustgarten vor dem Alten Museum beschmiert, wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Samstag mitteilte. Auf einem Foto des rbb sind Graffiti und vulgäre Sprüche zu sehen, die auf die Schale gesprüht wurden.
Wie die Berliner Polizei am Samstag mitteilte, hätten Jugendliche und junge Erwachsene in der Nacht zu Sonnabend die Granitschale mit Farbe beschädigt.
Ein Zeuge hatte den Angaben zufolge bemerkt, wie die Schale aus einer Gruppe von rund 10 bis 15 Personen heraus mit Farbe besprüht wurde und am Freitagabend gegen 23.30 Uhr die Polizei gerufen.
Zwei junge Männer im Alter von 17 und 21 Jahren wurden von den Beamten auf frischer Tat vorläufig festgenommen. Gegen sie wurden Strafermittlungen wegen "gemeinschädlicher Sachbeschädigung" eingeleitet. Beide wurden laut Polizei wieder entlassen, der 17-Jährige wurde seinen Eltern übergeben.
Sicherheitsmitarbeiter der staatlichen Museen, die gegen 1.30 Uhr die Schmierereien fotografieren wollten, stellten zudem noch weitere Graffitis fest. Laut Polizei hatten die Schriftzüge keinerlei politische Botschaft. "Zusammenhänge zu Sachbeschädigungen an Kunstwerken in den Museen sind derzeit nicht erkennbar", hieß es in einer Mitteilung der Behörde.
„Die Kultur wird angegriffen“
„Es ist jetzt nicht mehr zu leugnen: Die Kultur wird angegriffen“, sagte Stiftungspräsident Hermann Parzinger der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die markante und weltberühmte Granitschale vor dem Alten Museum ist auf fürchterliche Weise beschmiert worden.“
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Die Schale sei im Eigentum Berlins, werde aber von der Stiftung konservatorisch betreut. Parzinger: „Wir brauchen jetzt nicht nur verstärkten Schutz für unsere Schätze - wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir unsere kulturellen Werte verteidigen.“
Die von Johann Gottlieb Christian Cantian geschaffene Schale wurde nach Angaben des Denkmalamts 1826 von König Friedrich Wilhelm III. beauftragt. Die Schale mit einem Durchmesser von fast sieben Metern wurde aus einem einzigen Granitfindling geschliffen. Das aufwendige Kunstwerk erhielt den Beinamen „Biedermeierweltwunder“.
Am 3. Oktober beschädigten Unbekannte Kunstwerke in drei Museen
Erst am Dienstagabend war bekannt geworden, dass Unbekannte in drei Museen am 3. Oktober mehr als 60 Objekte beschädigt hatten.
Allerdings handelte es sich hierbei nicht um Farb-Schmierereien, sondern um eine farblose, ölige Flüssigkeit, die auf ägyptischen Sarkophagen, Steinskulpturen und Gemälden des 19. Jahrhunderts sichtbare Flecken hinterlassen hat. Betroffen waren das Neue Museum, das Pergamonmuseum und die Alte Nationalgalerie. (Tsp,dpa,epd)
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