Clubsterben in Berlin: "Jonny Knüppel"-Crowdfunding meldet erste Erfolge
Der Kunst-und Kulturort "Jonny Knüppel" kämpft ums Überleben. Bei der Crowdfunding-Kampagne wurden 60 000 Euro eingesammelt - aber das Geld reicht nicht, um die eigene Existenz zu sichern.
Ja, man habe nach erfolgreich verlaufener Crowdfunding-Kampagne bereits die Sektkorken knallen lassen, berichtet Jakob Turtur von dem Kollektiv, das auf der Lohmühleninsel in Kreuzberg den Club Jonny Knüppel betreibt. „Aber nur ganz leise“, fügt er hinzu. Denn die mehr als über 60.000 Euro, die man von Unterstützern des Projekts einsammeln konnte, waren nur das Minimalziel, um die eigene Existenz sichern zu können.
Für die 100.000 Euro, die man am liebsten gehabt hätte, um Kosten für notwendig gewordene Brand- und Lärmschutzmaßnahmen vorzunehmen, habe es nicht gereicht. Der mangelhafte Brand- und Lärmschutz hatte im August dazu geführt, dass der Club vorerst schließen musste.
Brand- und Lärmschutz sind nur eines der Probleme
Turtur ist dennoch zuversichtlich, dass man das nun immer noch fehlende restliche Geld irgendwo auftreiben könne. „Wir sind in Verhandlung mit Brauereien“, sagt er, außerdem hoffe man, vom neu eingerichteten Lärmschutz-Fonds der Stadt Berlin berücksichtigt zu werden, der eine Millionen Euro zu verteilen hat.
Es sei aber auch nicht völlig auszuschließen, dass man unter Umständen das bereits eingesammelte Geld gar nicht anfassen werde. Denn Brand- und Lärmschutz seien nur eines der Probleme, mit dem sich der Club, der sich selbst nach den Worten Turturs nicht nur als Partyort versteht, sondern als „Kunst- und Kulturstätte“, konfrontiert sieht.
Auch der Mietvertrag mit dem Investor, dem das Gelände gehört, auf dem sich der Club befindet, müsse schließlich erst noch verlängert werden. Ende März laufe der bestehende Vertrag aus. Eine mündliche Zusicherung, dass man für die nächsten zwei Jahre weiter machen könne auf der Lohmühleninsel, gebe es, doch unterschrieben worden sei nichts.
Klappt das alles nicht, sei das Projekt „Jonny Knüppel“ erledigt und die Gelder aus dem Crowdfunding würden zurückgegeben. „Noch ist also nicht alles in trockenen Tüchern“, sagt Turtur.