Konflikt mit Landesforstverwaltung: Jäger wollen nicht wahllos Tiere töten
In Brandenburg gibt es einen Konflikt zwischen Jägern und der Landesforstverwaltung. Die Jäger sollen mehr jagen, damit das Wild weniger Jungpflanzen frisst. Viele Jäger wollen das aber nicht.
In Brandenburg gibt es derzeit einen Konflikt zwischen den insgesamt rund 9700 ehrenamtlich im Verband organisierten Jägern und der Landesforstverwaltung. Die Jäger sind nämlich laut ihrer Darstellung dazu angehalten, mehr zu jagen, damit das Wild weniger Jungpflanzen frisst und der Waldumbau vom Kiefern- hin zum Mischwald möglichst kostengünstig ohne Umzäunung gelingt. Doch etliche Jäger vertreten in den Jagdgremien, in denen sie ehrenamtlich tätig sind, die Meinung, dass die Tiere keine Schädlinge seien, die man ohne Abschussplan erlegen solle. Vielmehr sagen die Jäger, sie wollen den Artenreichtum erhalten und nach wildbiologischen Erfordernissen schießen – also etwa nach Geschlecht und Altersklassen. So wollen sie dazu beitragen, den Schalenwildbestand langfristig zu sichern.
Nicht im Ehrenamt einschränken lassen
Nach Auskunft von Tino Erstling, Pressereferent vom Landesjagdverband Brandenburg (LJVB), habe es einen „Maulkorberlass“ innerhalb des Landesforstbetriebes gegeben, „um die Abweichler im eigenen Lager stillzustellen“. Die Naturschutzverbände Brandenburgs haben laut Erstling mit einem gemeinsamen Schreiben an Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) eine Distanzierung vom „,Maulkorberlass‘ sowie ein klares Bekenntnis zum Ehrenamt“ gefordert. Der LJVB ruft die Forstbediensteten auf, sich „nicht im Ehrenamt einschränken zu lassen. Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit muss auch für die Forstbediensteten des Landes Brandenburg gelten. Das schließt auch Kritik ein.“ Die Jäger kritisieren die Änderungen am Landesjagdgesetz, die am 8. Oktober 2014 in Kraft getreten sind.
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