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Bürger protestieren gegen die Baumfällung im Leonorenpark in Lankwitz.
© Ronja Straub

Leonorenpark in Berlin-Lankwitz: Ist der Bau des Flüchtlingsheims überhaupt erlaubt?

200 Bäume sind gefällt im Lankwitzer Leonorenpark. Doch es gibt Zweifel daran, ob der Bebauungsplan die Errichtung einer dauerhaften Unterkunft zulässt. Ein Auszug aus dem "Checkpoint".

Im Leonorenpark in Lankwitz wurden am Montag rund 200 Bäume, zum Teil über 100 Jahre alt, gefällt - unter großem Protest von Bürgerinitiativen. Auf dem Gelände will der Senat eine modulare Flüchtlingsunterkunft bauen. Lesen Sie dazu einen Auszug aus unserem Berlin-Newsletter "Checkpoint" von Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt.

Die 100 Jahre alten Bäume, die gestern im Lankwitzer Park an der Leonorenstraße auf Drängen der Bauverwaltung und mit Billigung des Bezirks abgesägt wurden, könnten Senatorin Lompscher (Linke) und Bezirksstadträtin Schellenberg (Grüne) noch auf die Füße fallen - laut gültigem Bebauungsplan (XII-126 v. 30.3.65 i.V.m. XII-A v. 25.8.72) dürfen hier Häuser für Flüchtlinge gar nicht errichtet werden: Bei dem alten Vivantes-Gelände handelt es sich zwar, wie von der Verwaltung behauptet, um ein Baugrundstück, aber erlaubt ist hier nach nach Rechtslage ausschließlich die Sondernutzung als „Universitätsklinikum“.

Auch die jüngsten Änderungen des Baugesetzbuchs zur Erleichterung von Flüchtlingsunterkünften können hier kaum greifen - die gelten nur für temporäre Bauten, nicht für die hier geplanten „modularen Bauten“, denn bei deren Ausschreibung hieß es: „Die Gebäude sollen dauerhaft sein und 100 Jahre halten.“ Immerhin: Dann wären sie alt wie ein Baum.

Sehen Sie hier ein Video über die Baumfällungen in Lankwitz:

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