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Travestiekünstlerin Conchita Wurst zeichnet Sängerin Helene Fischer in der Kategorie "Bester Live-Act" aus.
© dpa

Das war der Echo: Interessante Outfits, zwiespältige Komplimente und hoffnungsvolle Auftritte

In der Messe regnete es Echos. Und am Abend vorher gab’s sogar auch schon welche beim Dinner im Borchardt. Elisabeth Binder verteilt noch ein paar weitere.

Noch’n Echo für die beste Lightshow

Falls das Wort aus Disco-Tagen an dieser Stelle noch erlaubt ist. Aber die roten und violetten graphischen Elemente, die gigantischen Strahlenkränze und die eckigen Bilderbuchgeschichten, zum Beispiel bei Auftritt von Zara Larsson und Alan Walker waren schon toll.

Noch’n Echo für das interessanteste Outfit

Eigentlich ist der Echo ein Muss-Event für Fashion Blogger. Weil alles geht, können sich Trends hier wirklich gut entfalten. Die Bandbreite erinnert an die Speisenvielfalt auf einem chinesischen Frühstücksbüfett. Silberne Nahkampfschuhe stachen öfter ins Auge, zum Beispiel mit stahlnagelspitzen Heels fürs Feindesparkett. Sehr schön war die Lady im schulterfreien Kleid, die sich überlebensgroße Wimpern über den Busen gepappt hatte nach dem guten, alten feministischen Motto: „Ab heute wird zurück geglotzt.“

Noch’n Echo für das zwiespältigste Kompliment

Das kriegte The Weeknd, nur echt ohne das dritte „e“, von Barbara Schöneberger. Die Haare trage er wie ein Vogelnest und sei somit im Besitz der zweitschönsten Frisur nach Donald Trump. 

Noch’n Echo für die fürsorglichste Geste

Auf jedem Sitz gab’s ein Provianttütchen mit Wasser und Studentenfutter. Angesichts der Dauer der Show ließe sich das vielleicht sogar ausbauen. Auf vielen Events ist der Aachener Printen-Hersteller unterwegs, der mit seinem Lambertz-Kalender den Pirelli nachahmt. Hier liefen nicht nur jede Menge gut aussehender Mädchen rum.

Ein paar Printen als Nahrungsergänzungsmittel hätten auch Helene Fischers per Einspielung so rabiat in die unschuldige Frühjahrsluft geschmachtetes „Adeste Fidelis“ in die etwas fröhlichere „Weinachtsbäckerei“ umlenken können.

Noch'n Echo für die beste Danksagung

Der geht sehr von Herzen an Udo Lindenberg. „Ich bin schwer gerührt“: Das ist persönlich, glaubwürdig, gut. Es verlängert die Sache nicht unnötig, und mehr muss man auch wirklich nicht sagen. Auf dem zweiten Platz der charmante Newcomer James Bay. Allein, wie der „amazing“ sagt, ist schon toll. Am Ende der Skala Andreas Bourani mit vielen Worten, die sich sowieso kein Mensch merken kann.

Noch'n Echo für den hoffnungsvollsten Auftritt

Manga-Mädchen Jamie-Lee im Zauberwald, das hatte unbedingt Größe. Die Kombi aus Computer animierten Bäumen, Pilzen, Vollmond und Blütenregen mit der durchdringenden Stimme sollte beim ESC unbedingt Erfolg bringen. Die Statistik ist eh auf ihrer Seite, und die Schule will sie auch zu Ende bringen. Ein Erfolgsmodell durch und durch.

Noch’n Echo für die bewegendste Passage

Das war der Rückblick an all die Tage, an denen die Musik starb, Keith Emerson, Natalie Cole, Roger Cicero, Pierre Boulez, Kurt Masur, B.B. King, David Bowie und leider viele andere.

Der letzte Echo geht an den glamouröstesten Auftritt

Enya. Enya. Enya.

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