Brandenburger Kriminalitätsstatistik: Insgesamt weniger Straftaten, dafür mehr Gewalt
Die Kriminalitätsstatistik Brandenburgs zeigt Fort- aber auch Rückschritte. Vor allem eine Zahl beunruhigt die Polizei.
Weniger Straftaten, weniger Mord und Totschlag, aber immer mehr Gewalt – das ist das Ergebnis der Brandenburger Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2016. Demnach sank die Zahl der im vergangenen Jahr registrierten Straftaten erneut leicht um 1,3 Prozent auf knapp 186 000. Im Speckgürtel um Berlin stieg die Kriminalität leicht an, in der Grenzregion zu Polen nahm sie leicht ab. Auch bei der Aufklärungsquote kann die Polizei leichte Verbesserungen vorweisen: In rund 53 Prozent der Fälle konnten Täter ermittelt werden, im Vorjahr lag die Quote bei 52,5 Prozent.
Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen stieg um ein Prozent auf 67127. Deutlich angestiegen ist die Zahl der nicht-deutschen Tatverdächtigen. 2016 waren es 15.400, das sind 21 Prozent mehr als 2015. Der Großteil betraf Verfahren wegen unerlaubten Aufenthalts und Körperverletzung. Bei Einbrüchen und Autoklau gingen die Zahlen zurück. Der größte Anteil an der Kriminalität mit 41 Prozent waren Diebstahlsdelikte, deren Zahl aber abnahm, ebenso Betrug und Drogendelikte.
Mehr Gewaltkriminalität, auch gegen Polizisten
Allerdings verdoppelte sich die Zahl der Drogentoten auf 21, der höchste Stand seit 1997, laut Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke eine Folge von Langzeitkonsum, vor allem bei Heroin. Crystal Meth spielt kaum eine Rolle.
Sorgen bereitet Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD), dass die Gewaltkriminalität wie Raub und Körperverletzung im vergangenen Jahr erstmals seit Jahren wieder deutlich angestiegen ist – und zwar um knapp 16 Prozent auf 4770 Straftaten. Die Zahl der Angriffe auf Polizeibeamte überschritt erstmals die 1000er-Marke. Die Ursache: Mehr Einsätze in Flüchtlingsheimen, bei denen Beamte angegriffen wurden. Generell wurden mehr von Nicht-Deutschen verübte Gewaltdelikte und Sexualstraftaten registriert.
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