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Die Erinnerung wachhalten. In Reinickendorf werden Stolpersteine geputzt.
© Markus Hüttmann

Gemeinsame Sache Reinickendorf 2017: In Reinickendorf achtet man auf Details

Auf der Straße wurden Stolpersteine geputzt. Abseits vom Trubel entstand ein neues Insektenhotel.

Eine Erinnerung an das Leid politisch Verfolgter setzte die FDP Reinickendorf mit dem Putzen von Stolpersteinen im Bezirk. „In Zeiten, in denen wieder viele Menschen ihr Land verlassen müssen, ist diese Aktion eine gute Mahnung dafür, solche Zustände nie wieder zuzulassen“, sagt Anna Alf von den Reinickendorfer Liberalen.

Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt und erinnern an die Verfolgung, Deportation und Ermordung von Menschen unter dem Nationalsozialismus. Allein 180 der Steine gibt es in Reinickendorf, die im Rahmen des Aktionstages zum nunmehr dritten Mal von der fleißigen liberalen Putztruppe auf Hochglanz gebracht wurden.

Keine Kippe blieb liegen

Der große Spielplatz-Putz in Reinickendorf auf dem Spielplatz am Buddeplatz.
Der große Spielplatz-Putz in Reinickendorf auf dem Spielplatz am Buddeplatz.
© Markus Hüttmann

Großreinemachen in Reinickendorf: Im Ortsteil Tegel machten die Grünen Reinickendorf ihrem Namen alle Ehre und verwendeten unterstützt von Kaffee, Kuchen und Obst viel Mühe darauf, den Spielplatz am Buddeplatz von Müll und Kippen zu befreien, damit der Platz wieder ein einladendes Ambiente ausstrahlt. „Kinder sind unsere Zukunft, und wir sollten uns um unseren Planeten so kümmern, dass wir ihn guten Gewissens an unsere Kinder weitergeben können, denn sie haben keinen Planeten B“, sagte die anwesende Laura Dornheim, die aktuell auf der grünen Landesliste für den Bundestag kandidiert, und Kreisvorsitzender Mathias Adelhoefer ergänzt schlicht „Global denken, lokal handeln“

Das "Scalamobil" in Aktion

Ein Perspektivwechsel. Ermöglicht durch den Mobilitätsdienst Reinickendorf anlässlich des Aktionstages in Wittenau.
Ein Perspektivwechsel. Ermöglicht durch den Mobilitätsdienst Reinickendorf anlässlich des Aktionstages in Wittenau.
© Markus Hüttmann

„Stark“ findet auch Reinickendorfer Bezirksstadtrat Tobias Dollese (parteilos, für die CDU) den Einsatz des Mobilitätsdienst Reinickendorf für ältere Menschen mit Gehbehinderung. Anlässlich des Aktionstages konnten sich Interessierte in Wittenau einen Eindruck davon verschaffen, wie es sich anfühlt, im Rollstuhl zu sitzen und von fachkundigen Helfern geschoben zu werden – mithilfe des „Scalamobil“ auch über Treppenstufen.

Das Programm wird von Haupt-und Ehrenamtlichen getragen. „Eine Anerkennungskultur für Ehrenamtliche ist uns sehr wichtig“, sagt, Projektleiterin Ursula Illies, die sich mehr Förderung für die Unterstützung von mehr Menschen im Bezirk wünscht.

„Soziale Gerechtigkeit auch für Bäume!“

Bunte Baumscheiben liegen im Trend Baumscheibenbegrünung in Reinickendorf.
Bunte Baumscheiben liegen im Trend Baumscheibenbegrünung in Reinickendorf.
© Markus Hüttmann

Farbenfroh und mit einem grünen Daumen ging es am Vormittag im östlichen Reinickendorf zu, wo unter Federführung von Abgeordnetenhausmitglied Bettina König (SPD) zwei Baumscheiben in der Amendestraße mit bunten Herbstblumen wie etwa Chrysanthemen bepflanzt wurden, um damit trotz der im Herbst allmählich ergrauenden Welt ein paar Farbtupfer im Ortsbild zu erhalten und die zukünftige Verschmutzung der Baumscheiben einzudämmen.

„Soziale Gerechtigkeit auch für Bäume!“, scherzt die Abgeordnete König. Helferin Hannelore Dietsch von der SPD Reinickendorf legt unterdessen Wert darauf, auch im rüstigen Alter von 75 Jahren noch tatkräftig für die Stadtgemeinschaft mit anzupacken.

Arbeitseinsatz im Naturpark Barnim

Voller Einsatz mit schwerem Gerät im Naturpark Barnim in Reinickendorf.
Voller Einsatz mit schwerem Gerät im Naturpark Barnim in Reinickendorf.
© Markus Hüttmann

Auch Insekten brauchen Häuser: Über ein Lifting konnte sich heute der Naturpark Barnim freuen, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH am Freitag den Fortbestand des Parks vor idyllischer Kulisse unter anderem mit der Pflege von Naturhecken, dem Streichen von Bänken und schließlich der Instandsetzung eines Insektenhauses unterstützten. Unverhofft schaute während der Arbeit auch ein reptilischer Gast in Form einer kleinen Eidechse vorbei. Der nördlich von Berlin in zwei Urstromtälern gelegene Naturpark Barnim schließt Teile von Reinickendorf und Pankow mit ein, ist fast 750 Quadratkilometer groß und Berlins einziger Naturpark.

„I Love Tegel“

Um das Bewahren von Strand und Natur rund um den Flughafensee ging es am Samstagvormittag in Tegel, an dessen Ufern engagierte Bürger das Saubermachen selbst in die Hand nahmen. Nach Auskunft von Organisator Felix Schönebeck von der Nachbarschaftsinitiative „I Love Tegel“ verhindern Streitigkeiten zwischen Bund, Land und Bezirk um die Zuständigkeit seit Jahren eine effektive Instandhaltung des Geländes rund um den Flughafensee.

„Die Situation ist für uns Bürger hier nicht mehr tragbar“, sagt eine Helferin, das Ordnungsamt sei chronisch unterbesetzt. Nun nehmen die Anwohner die Sache eben selbst in die Hand, um „ihren“ so nah gelegenen See vor der Vermüllung zu retten.

Sportliche Leistung

Fordernd und schweißtreibend vor verregneter Kulisse wurde es am Freitagabend auf dem Sportplatz des VFB Hermsdorf: Der Landessportbund Berlin gab dort allen fitten Berlinern und solchen, die es werden wollen, die Möglichkeit zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens. Das Sportabzeichen ist  ein Fitnesstest im Breitensport und verlangt das Bestehen von Kraft,- Schnelligkeits,- Ausdauer,- und Koordinationsübungen. Ausgebildete Prüfer überwachten mit Argusaugen die jeweiligen Leistungen der sich verausgabenden Athleten. An diesem Freitagabend versuchten sich über 60 Teilnehmer aus zahlreichen Altersklassen an den Aufgaben für das Sportabzeichen.

Markus Hüttmann

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