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Fleisch - nein danke. Appetithappen auf einer Vegetariermesse.
© imago/Michael Schick

Ernährung und Umwelt: In der Mensa ist vegan schon Standard

Vielen Studierenden geht es beim Essen auch um Ethik. Die Grüne Mensa „Veggie N°1“ der FU belegt beim Ranking der Tierschutzorganisation Peta einen Platz ganz oben.

Maultaschen mit Spinat-Lauchzwiebel-Füllung auf Zwiebel-Champignon-Schmelze, Pastinaken-Steckrüben-Rösti auf Gemüse-Kartoffel-Cassoulet, Lasagne von Berglinsen mit Tomatensoße: Studierende können in bundesdeutschen Hochschulmensen immer besser vegan schlemmen. Das hat eine Umfrage der Tierrechtsorganisation Peta in Kooperation mit dem Deutschen Studentenwerk unter allen 58 Studierendenwerken ergeben. 43 von ihnen nahmen schlussendlich an der Befragung teil.

Es war bereits die vierte Auflage des Vegan-Rankings der Universitätsgastronomie – und das Bewertungsspektrum wurde erweitert: Die Mensen von sechs Studierendenwerken, darunter auch die Mensa „Veggie N°1 – die Grüne Mensa“ der Freien Universität Berlin an der Dahlemer Van’t-Hoff-Straße 6 bekamen „vier Sterne“ verliehen.

Daneben schafften es 24 Mensaangebote mit drei „Vegan-Sternen“ in die Topriege. Acht Hochschulkantinen erhielten zwei Sterne, Nachholbedarf besteht aus Peta-Sicht bei fünf Verpflegungseinrichtungen mit je nur einem Stern.

Fleischfrei durch das Semester

In der Berliner Veggie N°1 sei jeden Tag Veggie-Tag und jede Woche Veggie-Woche – für dieses Konzept erhält die Mensa, die Hungrigen zum Beispiel mit einer Buchweizenpfanne mit Kürbis, Lauch und Räuchertofu bietet, vier Sterne und einen Platz ganz oben in Petas Mensa-Ranking 2017.

Besonders intensiv beschäftigen sich neben Berlin die Mensen in Augsburg, Essen/Duisburg, Erlangen/Nürnberg, Heidelberg und Koblenz mit veganer Ernährung. Dort gibt es täglich mehrere pflanzliche Gerichte zur Auswahl, Themenkochkurse, kostenfreie Ernährungsseminare, vegane Kochbücher zum Ausleihen, Vorträge und Aktionswochen. Auch hier wurden vier Sterne im Ranking verliehen.

Insgesamt ist die Palette an veganen Gerichten laut der Umfrage kreativ und ausgewogen. Viele Studierendenwerke setzen auf spezielle Schulungen und bilden ihre Mensamitarbeiter fort. Mancherorts können Veganer sogar Milchalternativen am Kaffeeautomaten bekommen.

Blick in die Mensa "Veggie-No 1" der Freien Universität Berlin. Dort gibt es ausschließlich vegetarische Gerichte wie zum Beispiel vegetarische Buletten mit Reis und Gemüse.
Blick in die Mensa "Veggie-No 1" der Freien Universität Berlin. Dort gibt es ausschließlich vegetarische Gerichte wie zum Beispiel vegetarische Buletten mit Reis und Gemüse.
© Kitty Kleist-Heinrich

Die Nachfrage ist groß

An einer Hochschule lassen sich online vegane Burger zusammenstellen, die wenige Minuten später frisch zubereitet abgeholt werden können. „Ethik und Umweltbewusstsein haben sich einen festen Platz in den deutschen Hochschulmensen erobert“, so René Schärling, Fachreferent für Ernährung bei Peta. „Studierende wählen gezielt gesunde, klima- und tierfreundliche pflanzliche Gerichte und die Studierendenwerke nehmen diese Wünsche ernst.“

„Vegane Gerichte auch unter Großküchen-Bedingungen zuzubereiten, ist eine Stärke der Studentenwerke“, sagt Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), in dem die 58 Studenten- und Studierendenwerke zusammengeschlossen sind. „Die Hochschulgastronomie der Studentenwerke, zu der mehr als 400 Mensen bundesweit gehören, ist hervorragend eingestellt auf die unterschiedlichen Ernährungsweisen und Erwartungen der Studierenden. In der Mensa werden alle glücklich, auch Veganerinnen und Veganer“, so das Zitat.

Laut Peta führen Veganer „nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten“.

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