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Liebe, Liebe, Liebe-lei. Auch in Berlin hängen Schlösser, etwa an der Weidendammer Brücke.
© Kai-Uwe Heinrich

Liebesschlösser an Brücken: In Berlin besteht keine Einsturzgefahr

In vielen Städten der Welt bringen Verliebte Vorhängeschlösser an Brücken an. In Paris brach ein Geländer unter der Last der Schlösser zusammen. In Berlin kann das nicht so einfach passieren.

In Berlin bleibt das ewige Treueversprechen vornehmlich mit Ehe (resp. eingetragener Lebenspartnerschaft) und Ringtausch verbunden. Das Anbringen von Vorhängeschlössern mit Herz und Namenszügen setzt sich nicht durch. Deshalb bestehe an hiesigen Spreebrückengeländern auch keine Einsturzgefahr wie in Paris, versichert die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. An der Seine brach am Wochenende ein Geländerabschnitt der Fußgängerbrücke Pont des Arts unter der Tonnenlast der Liebesschlösser zusammen.

„So etwas gehört nicht an die Brückengeländer“, sagt Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung. Wegen dieser kompromisslosen Haltung lasse sie sich auch gerne als unromantisch schelten, schließlich gehe es etwa an der liebespaarverdächtigen Weidendammer Brücke im Verlauf der Friedrichstraße um ein reich verziertes, denkmalgeschütztes Gitter. Bei jeder Brückeninspektion, die alle paar Jahre stattfindet, würden die Schlösser entfernt. Dagegen gibt es bislang keinen nennenswerten Protest, auch die Beliebtheit Berlins scheint an diesem Verbot nicht zu hängen. Wahrscheinlich liegt es an der Club- und Partyszene, die Berlin zur Metropole spontaner Paarbeziehungen auf der Kurzstrecke gemacht hat.

In Paris krachte ein Geländer unter der Last zusammen. Die Abdeckung ist nun ein Fotomotiv.
In Paris krachte ein Geländer unter der Last zusammen. Die Abdeckung ist nun ein Fotomotiv.
© dpa

Dafür sprechen auch die Erfahrungen in der Spandauer Altstadt. Dort wurde auf CDU-Initiative im vergangenen Sommer ein Feldversuch unternommen. Statt Brückengeländer sollten die Besucher Baumschutzgitter mit Liebesschlössern behängen. Dafür wurden extra bemalte Schlösser verbilligt abgegeben. Das Ergebnis war enttäuschend. Auf 20 bis 30 Schlösser, verteilt auf zehn Bäume, sei man gekommen, erzählt der Leiter der bezirklichen Wirtschaftsförderung, Björn Martin. Seit Ende der Aktion ist das Angebot wieder in Vergessenheit geraten.

Die Macher des Internetportals „liebesschloss.info“ bleiben trotzdem optimistisch: Auch in Berlin sei der Brauch im Kommen, wahrscheinlich gerade wegen des Verbots. Dafür gibt es aber keine belastbaren Belege.

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