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Dilek Kalayci (SPD), geschäftsführende Gesundheitssenatorin von Berlin.
© dpa

In Schulen, Freizeiteinrichtungen und Impfzentren: Impfung von Kindern soll in Berlin am 15. Dezember starten

Für die Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren werden spezielle Kabinen in den Impfzentren hergerichtet. Bisher sind drei Omikron-Fälle in Berlin bestätigt.

Die geschäftsführende Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sieht die Corona-Situation in Berlin vorsichtig optimistisch. Nach der Senatssitzung am Dienstag sagte sie, die Sieben-Tage-Inzidenz liege in Berlin mit 337 pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem Bundesschnitt. Das gelte für alle Altersgruppen.

22,3 Prozent der Intensivbetten seien mit Corona-Patienten belegt. 230 Intensivpatienten „bedeuten eine Verdopplung in den letzten vier Wochen“. Drei Viertel der Intensivpatienten seien ungeimpft. Die wöchentlichen Todeszahlen seien lange zweistellig gewesen und zuletzt auf einen einstelligen Wert gesunken. 

Berlin sei als Großstadt strukturell ein Hotspot im Infektionsgeschehen. Insofern zeige die relativ niedrige Inzidenz, dass die richtigen Maßnahmen ergriffen worden seien – etwa durch massives Vorantreiben der Booster-Impfungen. In der vergangenen Woche seien knapp 250.000 Menschen geimpft worden – ein Plus von 22 Prozent im Wochenvergleich. 

„Einen herzlichen Dank“ sprach Kalayci nicht nur den Beteiligten der Impfkampagne aus, sondern auch allen Berlinerinnen und Berlinern, die die Angebote des Landes angenommen haben. Das Personal fürs Impfmanagement sei bereits deutlich aufgestockt worden, aber weitere Helfer:innen würden gebraucht. Neue Impfstellen sollen in den Spandau-Arkaden und nahe dem Hotel Estrel in Neukölln öffnen.

Jedoch erhielt Berlin zuletzt wesentlich weniger Biontech-Impfstoff als beim Bund bestellt. Nach Angaben von Kalayci waren für die vergangenen beiden Wochen je 30.600 Dosen bestellt. Geliefert worden seien für die vergangene Woche 14.640 und für die laufende 6510 Dosen. Das Biontech-Vakzin werde für unter 30-Jährige und für Schwangere gebraucht. Moderna-Impfstoff sei genug da.

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Ab 15. Dezember sollen auch Kinder von fünf bis elf Jahren geimpft werden – sowohl in Schulen und Freizeiteinrichtungen als auch in den Impfzentren, in denen dafür Kabinen installiert werden sollen. Für Donnerstag rechnet der Senat mit einer Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko), ob Impfungen von Vier- bis Elfjährigen empfohlen werden.  

Restaurants sollen nicht geschlossen werden

Die Restaurants in Berlin sollen weiter offen bleiben, sofern sich die Lage nicht dramatisch verschärft. Bevor die Schließung nötig würde, sind laut Kalayci „weitere Eskalationsstufen“ wie Testpflicht auch für Geimpfte und Genesene sowie die Anordnung von Abstandsregeln möglich. Das gelte auch für Bars und Clubs, wenn diese „unter Gastronomiebedingungen“ – also ohne Tanz – öffnen.

Generell gelte allerdings weiter die Empfehlung, Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Um die Weihnachtszeit sei wegen anstehender Feiern ohnehin eine Erhöhung der Infektionszahlen zu erwarten, was sich verzögert auch in den Krankenhäusern bemerkbar machen werde. Deshalb bitte sie die Menschen dringend, auf große Feiern zu Weihnachten und Silvester zu verzichten, sagte Kalayci. „Bitte nutzen Sie die Zeit zur Entschleunigung.“

Zur Omikron-Variante des Virus gibt es in Berlin nach Angaben der Senatorin bisher drei bestätigte Fälle und einen Verdacht. Die drei bestätigten Fälle beträfen zwei Reiserückkehrer aus Südafrika und eine Kontaktperson. 

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