Avus-Rennen: Immer schön langsam
Am Wochenende startet die 1. ADAC Rallye Avus Classic Dabei geht es aber weniger um Schnelligkeit als um Genauigkeit
Von einer Oldtimer-Rallye haben viele noch immer eine falsche Vorstellung. Tollkühne Männer in rasenden Kisten? Weit gefehlt. Eine der größten Herausforderungen ist bei solch einer Veranstaltung beispielsweise, 900 Meter in exakt 30 Sekunden zurückzulegen – oder etwas in dieser Art. Aber nicht etwa mit der Stoppuhr Pi mal Daumen gemessen, sondern auf Bruchteile von Sekunden genau durch zwei Lichtschranken. Und die Durchschnittsgeschwindigkeit, mit der die kostbaren Karossen über die Landstraßen brettern? Nicht der Rede wert.
Solch eine Huldigung der Langsamkeit ist auch an diesem Wochenende geplant - bei der 1. ADAC Rallye Avus Classic, die von der Nordkurve der ehemaligen Rennstrecke ins Umland und zurück führt. Damit lebt der Rennmythos der am 24./25. September 1921 eröffneten Piste zumindest im Namen ein wenig wieder auf, denn mit einer realen Wiedergeburt der Avus als „schnellste Rennstrecke der Welt“, ist nun wirklich nicht zu rechnen. 1998 wurde dort das letzte Rennen gefahren, ein Jahr später gab es noch eine Gedenkveranstaltung mit viel altem Blech, dann war Schluss. Jetzt erinnern nur noch einige Bauten an die alte PS-Herrlichkeit – und Eingeweihte wissen vielleicht noch von der alten Südsteilkurve in Nikolassee, die dort als unfertige Erdaufschüttung unter wild wucherndem Wald fast verschwunden ist.
Nun also die 1. ADAC Rallye Avus Classic: Auch sie hat Tradition. Es gab sie schon vor Jahrzehnten, wenn auch nicht als Oldtimer-Veranstaltung – zuletzt 1972, eine Tradition, an die nun angeknüpft werden soll. Beim ersten Mal geschieht dies mit rund 40 Teilnehmern, darunter auch Fahrern, die bereits beim Original dabei waren wie der 69-jährige Günter Scheffel, der mit Beifahrer Klaus Welbers mit einer Citroen DS 19 von 1971 an den Start geht. Zu sehen sind auch diverse alte Porsches, ein Mercedes-Benz 170 V Cabrio A von 1939, ein Jensen Interceptor Convertible von 1974, Heidi Hetzer in einer Corvette und als ältestes Fahrzeug ein Citroen 10A Rosalie von 1933.
Am Donnerstag treffen die Oldtimer ein, versammeln sich in der alten Avus-Nordkurve und werden technisch abgenommen. Ab 15 Uhr haben Oldtimerfreunde freien Zugang. Wer selbst einen Old- oder Youngtimer hat, darf ebenfalls motorisiert kommen. Mindestens 500 Autos werden erwartet.
Am Freitag, 9.01 Uhr, startet das erste Fahrzeug zur Tagesetappe über Liebenberg zum Drivingcenter Groß-Dölln, nachmittags geht es über Eichhorst und das Jagdschloss Groß-Schönebeck zurück. Zurück sind die Autos in der Nordkurve gegen 17.15 Uhr. Am Sonnabend sind die Stationen der Spargelhof Jacobs in Beelitz, das ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Linthe und die Springbachmühle in Bad Belzig. Ab 16 Uhr treffen die Teilnehmer an der Avus-Nordkurve ein. Aber schön langsam. Andreas Conrad
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