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Die Fahrgastzahlen der Berliner S-Bahn steigen: Jetzt müssen die Züge nur noch pünktlich von A nach B kommen.
© dpa

Trotz Zugausfällen und Verspätungen: Immer mehr Menschen fahren wieder S-Bahn

Zugausfälle und Verspätungen: Trotz der andauernden S-Bahn-Krise benutzen immer mehr Menschen die Berliner S-Bahn. Die steigenden Fahrgastzahlen könnten auch etwas mit BVG-Baustellen zu tun haben.

Ausgerechnet beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), dessen Chef Hans-Werner Franz einer der größten Kritiker des Unternehmens ist, stellte S-Bahn-Chef Peter Buchner am Dienstag seine Erfolgsbilanz vor: Trotz der immer noch nicht überwundenen Krise mit Zugausfällen und Verspätungen stieg demnach die Zahl der Fahrgäste im vergangenen Jahr auf rund 395 Millionen. Das waren 1,8 Prozent mehr als 2008, dem letzten Jahr mit normalem Betrieb. Annahmen, auch von Franz, die Krise der S-Bahn schade dem Nahverkehr und führe zu einer Abwanderung von Fahrgästen, hätten sich nicht bestätigt, freute sich Buchner. Der neben ihm sitzende Franz schwieg. Auch die sogenannte Verkehrsleistung, die Zahl der Kilometer, die die Fahrgäste zurückgelegt haben, stieg verglichen mit dem Jahr 2011 um rund 13 Prozent.

Bis auf die S 85 (Waidmannslust–Grünau) bediene die S-Bahn alle Strecken, und mit Ausnahme der S 45 (Flughafen Schönefeld–Südkreuz) seien die Züge zudem mit der vom Senat vorgegeben Zahl von Wagen unterwegs, verkündete Buchner. Profitiert habe die S-Bahn aber auch von der einjährigen Sperre der Regionalbahn zwischen Charlottenburg und Grunewald sowie von der Unterbrechung der U 6 der BVG zwischen Friedrichstraße und Französische Straße, gab Buchner zu. In beiden Fällen seien Fahrgäste auf die S-Bahn umgestiegen.

Die BVG zählte im vergangenen Jahr 937 Millionen Fahrgäste, eine halbe Million mehr als im Vorjahr. Absolut habe man neue Kunden gewonnen, weil ein Teil der Fahrgäste, der von der S-Bahn zur BVG gewechselt war, wieder mit der S-Bahn fahre, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Buchners Ziel in diesem Jahr ist es nun, auch öfter pünktlich zu fahren. Die Vorgaben seien 2012 nur im März erfüllt worden. Noch sei die Leistung nicht zufriedenstellend, murrte Franz. Buchner widersprach nicht. Sie wollen sich nun eben vertragen.

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