Marzahn-Hellersdorf: Imagekampagne für den schönen Osten
Marzahn-Hellersdorf will sein Image aufpolieren. Der Bezirk wirbt jetzt damit, "Berlins beste Aussichten" zu haben. Warum stellt man ihn nicht einfach gleich ganz unter Denkmalschutz?
Wenn schon, denn schon. Wenn schon diskutiert wird, die hässlichen TLG-Blocks am Alexanderplatz unter Denkmalschutz zu stellen, dann kann man auch gleich ganz Marzahn-Hellersdorf zum Baudenkmal erklären. Ob sich darüber jemand schon eine Platte gemacht hat?
Klar, die hellen Hellersdorfer und magischen Marzahner. Mit einer Imagekampagne wirbt der Bezirk jetzt für sich und für, so der Slogan, „Berlins beste Aussichten“. Ob da der dritthöchste Berg Berlins gemeint ist, die Ahrensfelder Höhe mit ihren 114,5 Metern über dem Spreespiegel? Oder doch nur das oberste Obergeschoss, von dem sich herrlich hinüberblicken lässt auf all die anderen Hochgeschosser? Das könnte man meinen, wenn da nicht die Plakate mit den besten Aussichten wären; Plakate der fünf Ortsteile von Marzahn-Hellersdorf, die nun bald in der ganzen Stadt vom schönen Osten künden.
Mahlsdorf – zu sehen ist das Gründerzeitmuseum. Biesdorf – ein Schloss. Kaulsdorf – eine Kirche. Marzahn – die alte Mühle. Hellersdorf – hier immerhin steht ein Neubau im Bild, allerdings nur fünfgeschossig. Ach so, so sieht also Marzahn-Hellersdorf aus. Fahren da noch Pferdewagen? Und steht hier nicht sowieso alles unter Denkmalschutz, wenn es gar keine Neubauten mehr gibt? Und wozu überhaupt eine Imagekampagne.
Wenn schon, dann aber richtig. Marzahn-Hellersdorf will auch mit einem Shop mitten im Berliner Stadtzentrum für sich werben. Wo der steht, steht noch nicht fest – was da rein soll, auch noch nicht. Aber macht euch keine Platte, wir hätten da eine Idee: kleine TLG-Miniaturbauten, angeboten direkt am Alexanderplatz. Damit man weiß, wie Marzahn früher ausgesehen haben muss.
Robert Ide