zum Hauptinhalt
Der frühere Flughafen Berlin-Tempelhof ist seit Jahren ein Ausflugsziel.
© imago/Hoch Zwei Stock/Angerer
Exklusiv

Berlins sechstes Impfzentrum öffnet: Im Ex-Flughafen Tempelhof wird mit Astrazeneca geimpft

Im März soll es auch im früheren Flughafen Tempelhof losgehen - dort werden dann Berliner unter 65 Jahren geimpft.

Berlins sechstes Impfzentrum öffnet bald. Am 8. März sollen in dem Zentrum im früheren Flughafen Tempelhof die ersten Impflinge ihre erste Dosis erhalten. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Ärztekreisen, ein Sprecher von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) bestätigte den Termin.

Damit wären alle sechs im Herbst 2020 angekündigten Impfzentren im Betrieb. In Tempelhof, wo der Flugverkehr 2008 eingestellt wurde, wird dann der Impfstoff von Astrazeneca eingesetzt. Das Zentrum soll vorerst nur nachmittags öffnen. Astrazeneca ist in Deutschland für Impflinge unter 65 Jahren zugelassen - obwohl Mediziner betonen, dass das Mittel auch für Ältere infrage käme.

In Tempelhof sollen, so vorläufige Pläne, vor allem Erzieher, Lehrer, Polizisten geimpft werden. In diesen Berufen laufen die Impfungen erst an. Von mobilen Impfteams, die zu Schulen fahren, ist derzeit nicht die Rede. Unter-65-Jährige müssen für eine Impfung bislang zum Ex-Flughafen Tegel, ein Angebot, das nicht alle Berechtigten nutzen. Pro Tag werden im früheren Airport im Nordwesten nur einige Hundert Impfungen durchgeführt. Im Vollbetrieb könnten in Tegel aber 3800 Spritzen täglich gesetzt werden.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Astrazeneca, ein britisch-schwedischer Vektor-Impfstoff, wird offenbar skeptisch gesehen, obwohl Fachleute das Mittel als wirksam und zuverlässig bezeichnen. In den anderen Zentren - dem Erika-Hess-Eisstadion in Wedding, dem Velodrom in Prenzlauer Berg, der Arena in Treptow und der Messe in Charlottenburg - werden Mittel von Biontech-Pfizer und Moderna verimpft, die auf sogenannter M-RNA-Basis funktionieren.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ist für die ambulante Versorgung zuständig und forderte wiederholt, die Berliner in ihren Hausarztpraxen impfen zu lassen. Die niedergelassenen Ärzte kennen ihre Patienten und könnten so entscheiden, in welcher Reihenfolge geimpft werden müsse. Senatorin Kalayci hatte gesagt, der Bund möge die Impfverordnung entsprechend ändern.

Insgesamt sind Berlin nach Senatsangaben fast 65.000 Astrazeneca-Dosen angekommen, wovon mehr als 25.000 noch nicht verimpft wurden.

Zur Startseite