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Eine Portion Pommes Frites mit Mayonnaise
© REUTERS

Hartz IV-Empfänger im Jobcenter: Ich will keine Pommes mit Mayo

Unser Autor Bernd Matthies setzt sich zu Hartz-IV-Aufstockern in die Kantine. Er findet den Versuch des Jobcenters, Menschenleben auf jeden Cent auszumessen, unerträglich.

Über Hartz IV sind ganze Bibliotheken geschrieben worden – aber letztlich hängt alles doch davon ab, ob man mit leisem Schaudern von draußen draufschaut oder als Betroffener einer grotesken Bürokratie ausgesetzt ist, deren Befugnisse ständig gerichtlich definiert und kontrolliert werden müssen.

Bitte, wir sind in Berlin. Und da gehört es nun offenbar zum guten Ton, möglichst viel fettes Essen herunterzuwürgen, immer mit ordentlich Majo drauf, ach, und die Pommes rot-weiß. Wer so was schauderhaft findet, weil er kein Akkordarbeiter ist oder grad abnehmen will, der kann auch gern was anderes essen.

Jobcenter kontrolliert Essgewohnheiten

Außer, es schaut ihm das Jobcenter auf die Finger. Hier haben wir berichtet, wie eine sogenannte Hartz-IV-Aufstockerin dagegen kämpfen musste, dass ihr das fette Gratispersonalessen, das sie nicht aß, dennoch per Pauschale als Einkommen zugerechnet wird. Kleinkram? Nicht bei Menschen, die jeden Cent umdrehen müssen.

Im Jobcenter werden sie nun stöhnen, das kann man verstehen. Müssen wir jetzt bei jedem Aufstocker nachsehen, ob er sein Personalessen auch isst? Aber es hilft nichts. Vielleicht findet sich ja wenigstens ein verständiger Sozialpolitiker, der die ganze Vorschrift rasch verschwinden lässt. Dieser Versuch, ein Menschenleben auf Heller und Pfennig auszumessen, ist auch so unerträglich genug.

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