Hehlerei mit Beatles-Devotionalien: "Ich bezweifle, dass er nur eine Brille hatte"
Der Direktor der John-Lennon-Schule in Berlin-Mitte, Jochen Pfeifer, spricht im Interview über die wieder aufgetauchten Besitztümer des Beatle.
An der John-Lennon-Schule in der Zehdenicker Straße in Mitte wird Direktor Jochen Pfeifer erst durch die Tagesspiegel-Anfrage von der Meldung über Lennons wiedergefundene Brille überrascht. Zeit für ein kurzes Gespräch nimmt er sich zu solch einem Anlass gern.
Herr Pfeifer, John Lennons Brille – die ja auch das Logo Ihrer Schule schmückt – ist wieder aufgetaucht. Freuen sie sich?
Ja, schöne Nachricht. Allerdings bezweifle ich, dass er nur eine einzige Brille hatte. Und ich wusste gar nicht, dass sie verloren gegangen war. Aber klar, es gibt ja einen blühenden Devotionalienhandel mit persönlichen Gegenständen von Prominenten, so auch bei den Beatles-Mitgliedern.
Wie kam die Schule eigentlich zu ihrem außergewöhnlichen Namen?
Das war das Ergebnis eines Schüler-Eltern-Entscheids 1994. Im Rennen waren noch das sehr langweilige „Schule am Weinbergspark“ sowie „August-Bebel-Schule“, so hieß sie vorher.
Zu meinen Zeiten - ich kam Ende der 90er Jahre als Schülerin auf Ihre Schule - waren wir als Kifferschule verschrien. Lag das am Namen?
Nein, das lag eher an der Gegend. Zu Ihren Zeiten und vor allem davor kamen die Kinder aus dem Einzugsgebiet aus alternativen. linken Elternhäusern. Außerdem war die Kifferei auch eine Welle nach der Wiedervereinigung, das war im Osten ja neu.
Heute wird an Ihrer Schule also nicht mehr gekifftt?
Rauchen ist nicht mehr so in, außerdem hat sich das Viertel extrem gewandelt. Die Kinder kommen heute aus sehr gesundheitsbewussten Familien hier in der Gegend. Und: Wir sind eine der leistungsstärksten und nachgefragtesten Schulen Berlins mit harten Aufnahmekriterien geworden und bekommen Kinder aus der ganzen Stadt. Das verändert die Schülerschaft natürlich.
Gibt’s das Graffiti auf dem Schulhof von John Lennon mit Joint und Brille noch?
Ja, das gibt es noch. Aber es wird in meinen Augen dem Musiker John Lennon als einem der bedeutendsten des 20. Jahrhunderts nicht gerecht.
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