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Aktivisten demonstrieren vor der Wahlparty der AfD in Berlin.
© Christian Mang/Reuters
Update

Berlin-Alexanderplatz: Hunderte blockieren die AfD-Wahlparty

Etwa 1000 Menschen haben sich vor dem Club versammelt, in dem die AfD ihren Wahlerfolg feiert. Sie rufen Parolen wie "Nazi-Schweine" und liefern sich Schrei-Duelle mit AfD'lern.

Die Protestierer harren aus, obwohl die meisten AfD'ler wohl längst weg sind. Und es sind deutlich mehr Demonstranten als bei der Berliner Wahl vor einem Jahr. Damals kamen nur ein paar Dutzend Linke zur Wahlparty der Rechtspopulisten im Charlottenburger Ratskeller. Aus der Menge schallt es lautstark:"ganz Berlin hasst die AfD ". Es bleibt aber friedlich.

Parallel zum Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl haben sich am Sonntagabend in Berlin Demonstranten vor der Wahlparty der Rechtspopulisten versammelt. Die Partei feiert im Traffic Club am Alexanderplatz.

Die Demonstranten haben inzwischen die Zufahrtswege versperrt, sodass einige Gäste der AfD-Party nicht die Location verlassen können. Die Polizei versucht besonnen eine Fahrspur wieder zu räumen.

"Alerta, alerta, antifascista"

Im Laufe des Abends kamen etwa 1000 Demonstranten zum Traffic Club. Sie riefen "Alerta, alerta, antifascista" und "kein Mensch ist illegal, Bleiberecht überall".

Kurz nach Bekanntwerden der ersten Wahlergebnisse lieferten sich die Demonstranten ein Schrei-Duell mit den AfD-Anhängern - diese riefen von der Terrasse des Traffic Clubs: "Ihr habt die Wahl verloren, ihr habt die Wahl verloren." Die Protestierer skandierten "Ihr habt den Krieg verloren" und "es gibt kein Recht auf Nazipropaganda". Die Stimmung heizte sich auf. Zwei Feuerwerkskörper knallten.

Gerangel zwischen Polizisten und Demonstranten bei der AfD-Demo
Gerangel zwischen Polizisten und Demonstranten bei der AfD-Demo
© Foto: Christian Mang/Reuters
AfD'ler feiern auf der Terrasse des Traffic Clubs.
AfD'ler feiern auf der Terrasse des Traffic Clubs.
© Christian Mang/Reuters

Alice Weidel ignoriert Demonstranten

Alice Weidel kam und ignorierte einen jungen Mann, der ein selbst gemaltes Pappschild mit der Parole "Fuck AfD" hochhält. Eine Polizistin trat dem Protestierer entgegen, "Sie haben hier nichts zu suchen". Der junge Mann nam tatsächlich das Schild unter den Arm und ging0.

Etwa 100 Personen protestierten zunächst vor dem Club. Sie riefen "Deutschland ist Scheiße, ihr seid die Beweise ". Eine Frau schwenkte eine Fahne der Internationalen Brigaden aus dem spanischen Bürgerkrieg. Sie sagte, ihr Vater habe da mitgekämpft, beim britischen Bataillon. "Und ich setze jetzt den antifaschistischen Kampf fort." Ein AfD'ler kam, um durch die Absperrung zu gelangen. Die Demonstranten buhten ihn aus.

Aus dem Traffic Club schallte der Jubel der AfD-Mitglieder. Die Demonstranten draußen riefen "Nazi-Schweine" und "Nationalismus raus aus den Köpfen".

Rangelei zwischen Polizisten und Demonstranten

Nur eine leichte Rangelei zwischen Polizei und Demonstranten am Traffic Club. Die Beamten führten eine Frau und einen Mann ab. Die Menge, inzwischen um die 150 Leute, rief "Deutsche Polizisten schützen die Faschisten". Von der Terrasse des Traffic Club schauten AfD'ler zu und feixten

Proteste in mehreren Städten

Auch in weiteren deutschen Städten gab es spontane Kundgebungen gegen den Einzug der AfD in den Bundestag. In Köln zogen etwa 400 Menschen durch die Innenstadt. In Hamburg machte sich am Abend ein Demonstrationszug auf den Weg in Richtung Rathaus und zur örtlichen AfD-Parteizentrale, wie Aktivisten im Internetdienst Twitter berichteten. Weitere Kundgebungen gegen die AfD wurden unter anderem aus Frankfurt am Main, München und Düsseldorf gemeldet. (mit dpa)

Frank Jansen, Magdalena Thiele

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