Dramatische Folgen des Lockdowns: Hotels in Berlin haben 90 Prozent Umsatzverlust
Auch Restaurants und andere Gewerbe werden auf ihren Verlusten sitzenbleiben. Dehoga fordert deswegen eine Verlängerung der finanziellen Hilfen.
Die Zahlen sind schon jetzt dramatisch: Allein vom 1. bis 18. November verzeichneten die Hotels in Berlin ein Umsatzverlust von 90,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Und der Teillockdown wird nach Tagesspiegel-Informationen bis kurz vor Weihnachten oder sogar bis ins nächste Jahr hinein verlängert.
Auch Restaurants, Cafés und Kneipen blieben demnach weiterhin geschlossen. Der erste Lockdown im Frühjahr hatte die Gastronomen und die Hoteliers schon hart getroffen. „Jetzt ist die Situation katastrophal“, sagte Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Berlin, dem Tagesspiegel.
Lengfelder fordert eine zügige Auszahlung der Novemberhilfen des Bundes mit einem Umfang von zehn Milliarden Euro und eine Verlängerung mindestens bis Ende Dezember.
„Wir wissen um die Not und Verzweiflung der Menschen, die in diesen Branchen arbeiten“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) dem Tagesspiegel. Der Bund müsse den wegbrechenden Absatz „schnell und unbürokratisch“ zu einem erheblichen Anteil ersetzen. „Die Nothilfe muss aber jetzt auch schnell kommen.“
Pop plädiert auch für eine Verlängerung der Hilfen, sollte die Ministerpräsidentenkonferenz am kommenden Mittwoch eine Verlängerung des Teil-Lockdowns beschließen.
Take-Away-Betrieb kann Umsatzeinbußen von Restaurants nicht ausgleichen
In Berlin stehen schon jetzt viele der rund 800 Beherbergungsbetriebe leer: Der Umsatzrückgang lag laut Dehoga von Mitte März mit Beginn des ersten Lockdowns bis 18. November bei insgesamt 75 Prozent. Statt 34 Millionen Übernachtungen 2019 waren es in Berlin bis Ende September nur elf Millionen.
Die Touristen bleiben weg. Und laut Bund-Länder-Regelung sind touristische Übernachtungen derzeit ohnehin verboten. Auf eine Verlängerung des Beherbergungsverbotes werden sich die Ministerpräsidenten und der Bund beim nächsten Corona-Gipfel mit der Bundeskanzlerin wohl ebenfalls verständigen.
Viele der 19.400 gastronomischen Betriebe in Berlin bieten zurzeit Essenslieferungen oder Take Away an. „Aber das kann die Umsatzeinbußen auf keinen Fall ausgleichen“, sagte Lengfelder.
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„Die meisten stehen schon mit einem Bein in der Insolvenz.“ Ein Drittel der Betriebe stünden kurz vor dem Aus. Lengfelder fordert auch vom Land Berlin weitergehende Finanzhilfen, um Unternehmen zu retten.
Es sind nicht nur die Hoteliers und Gastronomen, die unter dem Teil-Lockout leiden. Auch Catering-Unternehmen, Wäschereien, die die Reinigung der Hotelwäsche übernehmen, und andere Dienstleister sind davon betroffen. Die Dehoga fordert, dass alle Betriebe des Gastgewerbes unabhängig von ihrer Größe finanzielle Hilfen erhalten.
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