Bewerbung um Gasnetz: Holländischer Alliander-Großaktionär will nicht in Berlin investieren
Großaktionäre des niederländischen Gas- und Stromnetzbetreibers Alliander haben sich gegen Investitionen in Deutschland ausgesprochen. Damit wackelt die Bewerbung des Konzerns für das Berliner Gasnetz gewaltig.
Die Bewerbung von Alliander um das Berliner Gasnetz wackelt. Die fünf politischen Repräsentanten der Provinz Gelderland haben sich am Dienstag gegen eine Investition von Alliander in Deutschland ausgesprochen. „Die Priorität liegt auf Investitionen in das holländische Netz und Synergieeffekte mit holländischen Firmen zu erzielen“, sagte die Sprecherin der Provinz, Masja van der Wielen, dem Tagesspiegel. Die Provinz Gelderland hält rund 45 Prozent der Alliander-Anteile. Die Gemeinde Amsterdam, die etwa 9,2 Prozent der Anteile hält, hat sich bereits gegen Investitionen in Deutschland ausgesprochen.
Am heutigen Mittwoch wollen sich alle Aktionäre treffen, um über die künftige Strategie von Alliander abzustimmen. Demnach scheint eine Mehrheit abgeneigt, weitere Investitionen von Alliander in Deutschland zu bewilligen. Gemeinsam mit den Provinzen Gelderland, Friesland und Noord-Holland besitzen die Kommunen 76 Prozent der Anteile. Bis zum 7. April müssen alle Bieter ihre finalen Angebote für das Gasetz bei der Vergabestelle in der Senatsfinanzverwaltung abgeben.
Alliander-Sprecherin Karen Nitschke betonte bereits in der vergangenen Woche, dass man bis zur Anteilseigentümerversammlung kein verbindliches Angebot machen könne.
Sollten die skeptischen Anteilseigner den Kurs von Alliander doch noch mittragen, ist es fraglich, ob Alliander es schafft, in wenigen Tagen ein verbindliches Angebot vorzulegen. Im Rennen um die Gasnetzkonzession sind die Gasag mit ihrer Netztochter NBB, der neue Landesbetrieb Berlin Energie und eben Alliander. Im ersten Halbjahr 2014 soll die Gasnetz-Konzession erteilt werden.
Sabine Beikler
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