Linke-Antrag abgelehnt: Hindenburg bleibt Ehrenbürger in Berlin
Seine Ehrenbürgerschaft sei schlicht unerträglich, sagen die Linken. Paul von Hindenburg habe schließlich Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt. Die SPD will die gesamte Liste überprüfen. Und auch die CDU hat ihre Gründe.
Der frühere Reichspräsident Paul von Hindenburg bleibt Ehrenbürger Berlins. Das Abgeordnetenhaus lehnte einen Antrag der Linken ab, die Hindenburg von der Liste streichen wollten. Dessen Ehrenbürgerschaft sei schlicht unerträglich, erklärte der Linke-Abgeordnete Wolfgang Brauer. Hindenburg habe schließlich Adolf Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannt. Auch in Potsdam ist Hindenburg Ehrenbürger.
Grüne und Piraten unterstützten den Antrag der Linken, SPD und CDU aber nicht. Damit scheiterte der dritte Versuch, Hindenburg die Ehrenbürgerwürde abzuerkennen.
Der frühere Reichspräsident verdiene die Ehrenbürgerwürde nicht, sagte auch die SPD-Abgeordnete Brigitte Lange. Das treffe aber auf viele andere auch zu. Daher solle die gesamte Liste überprüft werden.
Der CDU-Abgeordnete Uwe Lehmann-Brauns betonte, Hindenburgs Rolle bei der Ernennung Hitlers dürfe nicht die einzige Grundlage einer Entscheidung sein. Er habe zuvor jahrzehntelang die Weimarer Republik loyal verteidigt. Der Antrag der Linken verschweige diese politischen Umstände. (dpa)
Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: Bei einer Kundgebung im Sommer 2014 enthüllte der Linken-Landesvorsitzende Klaus Lederer ein Straßenschild in Steglitz. Statt Hindenburgdamm stand dort nun Gretel-Bergmann-Damm. Lange hielt der Namenswechsel allerdings nicht.
Lesen Sie mehr: Immer Streit um die Namen. Der Antrag, die Witzlebenstraße und den Witzlebenplatz einer neuen Namensgeberin zuzuordnen, ist erwartungsgemäß gescheitert. Die Mehrheit in der BVV lehnt eine Umwidmung ab.
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