Gewalt im Fußball: Hertha führt – zumindest bei den Hooligans
Immer mehr Hooligans bei Hertha: Die Zahl der bei der Polizei registrierten Fußball-Gewalttäter in Berlin ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bei Hertha sind mittlerweile 535 Fans in der Datei „Sportgewalt“ registriert, darunter 70 besonders brutale („Kategorie C“).
Neue Zahlen zu bei der Polizei registrierten Fußball-Gewalttätern nannte die Innenverwaltung am Sonnabend auf eine Anfrage des Abgeordneten Christopher Lauer. Die Zahl der Registrierten ist demnach im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bei Hertha sind mittlerweile 535 Fans in der Datei „Sportgewalt“ registriert, darunter 70 besonders brutale („Kategorie C“). Vor einem Jahr waren 477 Fans als gewaltbereit (Kategorie B) oder „gewaltsuchend“ (Kategorie C) registriert. Innerhalb von sieben Jahren hat sich die Zahl der Hertha-Hooligans damit fast verdreifacht. In der Saison 2007/2008 hatte die Polizei erst 185 Fans im Blick, davon 25 der harten Kategorie C.
Hertha hat damit bei der Zahl der Hooligans erstmals die Vereine 1. FC Union und BFC Dynamo abgelöst. Beim Köpenicker Verein Union sank die Zahl der Gewalttäter im vergangenen Jahr leicht von 481 auf 466. In der Saison 2007/2008 waren es bei Union 430 Gewalttäter, davon 30 der Kategorie C. Eine Erklärung, wieso gerade bei Hertha die Zahl der Hooligans steigt, nennt die Innenverwaltung nicht. Hertha-Insider reagierten verwundert auf die Angaben der Polizei, vor allem auf die genannte Zahl von 70 Kategorie-Fans. Allerdings sei bundesweit ein Anstieg der Gewalt beim Fußball zu beobachten, auch bei Hertha BSC. So hat sich eine Gruppe junger besonders gewaltbereiter Schläger unter dem Namen „Kaliber 030“ zusammengeschlossen, die vom Landeskriminalamt als besonders brutal eingestuft wird.
Beim BFC Dynamo stieg die Zahl der Gewaltfans im vergangenen Jahr um 20 auf 506. Darunter waren 124 Fans der besonders gewaltbereiten Kategorie C, dies ist aktuell die mit Abstand höchste Zahl der Berliner Vereine. In der Saison 2007/2008 waren es beim BFC 430 Fans, davon 80 der Kategorie C. Damals hatten Union und Dynamo jeweils mehr als doppelt so viele Problemfans wie Hertha.
Insgesamt hat die Polizei derzeit in Berlin 1612 Personen in der Datei gespeichert, das sind 61 mehr als im vergangenen Jahr. Nahezu der gesamte Anstieg erfolgte also bei Hertha (plus 58). Nach den drei genannten Vereinen kommen mit weitem Abstand Tennis Borussia mit 26 und Pogon Stettin mit 13 in Berlin lebenden Anhängern.
Knapp 90 der registrierten 1612 Gewalttäter haben in der Datei den Zusatz „der rechten Szene zugehörig“, die meisten von ihnen sind Anhänger des BFC Dynamo. Zuletzt hatten sich im Januar 60 Hooligans und Neonazis am S-Bahnhof Greifswalder Straße getroffen und sich anschließend „zum Kennenlernen“ in einer Kneipe in Prenzlauer Berg getroffen, wie es auf der Facebookseite des Organisators hieß. Die Polizei hatte auch dieses Treffen im Blick gehabt.
Am morgigen Montag will der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses über Sicherheit bei Sportveranstaltungen diskutieren.
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