Religionsprojekt "House of One" in Berlin: Hendricks überreicht Förderzusage für Drei-Religionen-Haus
Das „House of One“ ist ein weltweit vermutlich einmaliges Projekt. Nun ist das geplante Berliner Drei-Religionen-Haus für Juden, Christen und Muslime einen entscheidenden Schritt weiter - Dank einer Förderzusage des Bundes.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) haben das geplante interreligiöse „House of One“ in Berlin als herausragendes Projekt für Integration und Dialog gewürdigt. Das Drei-Religionen-Haus am Petriplatz mit christlicher, jüdischer und muslimischer Beteiligung sei „das richtige Projekt zur richtigen Zeit“, sagte Hendricks am Freitag in Berlin bei der Übergabe einer Förderzusage des Bundes über 2,2 Millionen Euro für die Bauplanung.
Müller sprach von einem Ort der Begegnung und des friedlichen Zusammenlebens, der an einem der Gründungsorte der Stadt bis 2020 entstehen soll. Die Gesamtkosten für das „House of One“ beziffert der 2011 gegründete Verein Bet- und Lehrhaus Petriplatz Berlin auf rund 43,5 Millionen Euro. Sie sollen vor allem durch Spenden finanziert werden. Die Grundsteinlegung ist für das Frühjahr 2019 angesetzt.
Drei verschiedene Sakralräume
Die Bundesförderung kommt aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Weitere rund 1,1 Millionen Euro stellt das Land Berlin zur Verfügung. 100.000 Euro bringt das „House of One“ selbst auf. Damit stehen bislang mit 4,4 Millionen an Spenden- und Fördergeldern rund zehn Prozent der Gesamtkosten zur Verfügung, hieß es vom Verein. Damit könnten die Architekturplanungen der ersten Bauphase abgeschlossen werden, sagte Vorstandsmitglied Roland Stolte vom Verein Bet- und Lehrhaus Petriplatz Berlin.
Der Architektenentwurf des Büros KuehnMalvezzi sieht drei verschiedene Sakralräume für Juden, Muslime und Christen vor, die durch einen zentral gelegenen 20 Meter hohen Begegnungsraum miteinander verbunden sind. Der gemeinsame Raum soll auch eine deutlich größere Fläche bekommen als die den einzelnen Religionen vorbehaltenen Räume. Über dem „House of One“ wird sich ein mehr als 40 Meter hoher Turm erheben. Errichtet wird das interreligiöse Zentrum an der Breiten Straße auf der Spree-Insel auf den Fundamenten der letzten Petrikirche, die 1964 auf Anordnung der DDR-Behörden abgerissen wurde. Zugleich ist es einer der Gründungsorte der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin-Cölln.
Träger des Projektes
Zu den Trägern des Sakralbauprojektes zählen die Jüdische Gemeinde zu Berlin und das dem liberalen Judentum angehörende Rabbinerseminar Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam. Auf muslimischer Seite wurde das Forum für Interkulturellen Dialog als Partner gefunden, das zum Netzwerk des einflussreichen türkisch-amerikanischen Predigers Fethullah Gülen gehört.
Anhänger der Gülen-Bewegung werden derzeit in der Türkei von der Staatsführung für den jüngsten Putschversuch verantwortlich gemacht. Gründungsvertreter auf christlicher Seite ist die Evangelische Kirchengemeinde St. Petri-St. Marien. Die Gründungsmitglieder stünden unabhängig von ihrer jeweiligen religiösen Ausrichtung nur stellvertretend für die gesamte Bandbreite ihrer Religionen, sagte Stolte. epd
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