Berlin: Helios-Zentrale zieht nach Buch
Klinikkonzern steckt Millionen in Sanierung des 90-jährigen Areals. Ex-Stasikrankenhaus wird abgerissen
Der private Klinikkonzern Helios wird voraussichtlich seine Unternehmenszentrale von Fulda nach Berlin-Buch verlegen. Der Kaufvertrag für einen Teil der von Ludwig Hoffmann Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Krankenhausgebäude an der Wiltbergstraße sei fertig ausverhandelt, sagte Peter Tiedt vom Liegenschaftsfonds während einer Informationsrundfahrt der Berliner FDP-Fraktion. Nun müsse nur noch das Abgeordnetenhaus zustimmen, da die Immobilie „unter Wert“ verkauft werden soll.
Dem Vernehmen nach übernimmt Helios den größten Teil des rund 340 000 Quadratmeter großen Gelände für den symbolischen Preis von einem Euro. Der Verkehrswert betrage zwar 60 Euro pro Quadratmeter, sagt Tiedt – „doch das hat keine Aussagekraft“. Denn Helios muss viel Geld in die denkmalgerechte Sanierung der fast 90 Jahre alten Hoffmanschen Häuser stecken. Man rechnet mit einem zweistelligen Millionenbetrag.
Derzeit hat Helios das Areal noch gepachtet. Aber die dort untergebrachten Klinikabteilungen werden in den benachbarten Krankenhaus-Neubau umziehen, den der Konzern gerade für 200 Millionen Euro errichtet. Der Bau soll vorfristig schon Ende 2006 fertig sein – dann wäre in den Altbauten viel Platz für die Zentrale, in der zurzeit noch in Fulda über 100 Menschen arbeiten. Den Umzug nach Berlin hatte der Konzern bereits 2004 angekündigt. Offen war aber bisher der Standort in der Stadt.
„Wir sind bei den Verhandlungen auf gutem Wege“, bestätigt Ralf Michels, Hauptgeschäftsführer des Konzerns, dem Tagesspiegel. Derzeit werde noch über kleinere Kompromisse – zum Beispiel auch bei Denkmalschutz-Details – verhandelt. „Alle Seiten haben ein Interesse an einer schnellen Einigung.“
Die Abwicklung des Verkaufs und die Baugenehmigung wird noch in diesem Jahr erwartet. Danach benötigt das Unternehmen weitere anderthalb Jahre, um die Sanierung zu vollenden.
Auch die ehemalige Lungenheilanstalt an der Zepernicker Straße stehe kurz vor dem Verkauf, sagte Liegenschaftsfonds-Manager Tiedt. Dort solle ein Hightech-Zentrum entstehen, wo insbesondere Leistungssportler unter künstlich erzeugten Höhenluft-Bedingungen trainieren könnten.
Weniger günstig sieht es für die anderen Teile des zum Verkauf stehenden weitläufigen Areals der Bucher Kliniken aus, die Anfang des 20. Jahrhunderts als größtes Bettenhaus Europas galten. So seien die Gespräche über den Verkauf des ehemaligen Ludwig-Heim-Krankenhauses an der Hobrechtsfelder Chaussee bisher erfolglos verlaufen, sagt Tiedt. Dort sollte ein Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin entstehen. Doch der Plan scheiterte an der Finanzierung. Nun werde man das Grundstück international ausschreiben. Vor allem arabische Investoren hätten Interesse signalisiert.
Das zu DDR-Zeiten für die Stasi gebaute Krankenhaus an der Hobrechtsfelder Chaussee wird wohl nach dem Auszug der dortigen Helios-Abteilungen abgerissen. Man prüfe die Wiederaufforstung des 140 000 Quadratmeter großen Gebietes, sagt Tiedt. Das benachbarte DDR-Regierungskrankenhaus dagegen sei durchaus verkäuflich.
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