Mauer-Projekt in Berlin: Hedwigs-Kathedrale will nicht hinter der Mauer sein
Der Regisseur Ilya Khrzhanovsky will in Mitte symbolisch die Mauer wieder errichten. Die Hedwigs-Kathedrale will sich nicht mehr an dem Projekt beteiligen.
Die St.-Hedwigs-Kathedrale wird sich doch nicht an dem umstrittenen DAU-Projekt des Russen Ilya Khrzhanovskiy beteiligen. Dabei sollen ab dem 12. Oktober innerhalb einer der Berliner Mauer nachempfundenen Mauer Impressionen eines totalitären Staates erlebbar werden. Eingeschlossen sollen dabei auch Gebäude wie die Staatsoper und das Kronprinzenpalais sein.
Am Dienstag hatte das Erzbistum noch verkündet, dass auch die Kathedrale hinter die Mauer des Kunstprojekts kommt.
Grund für die Absage sei nicht das Projekt an sich, sondern die bereits geplante Ausstellung in der Kathedrale, so der Sprecher des Erzbistums Stefan Förner. Sie geht über den Zeitraum hinaus, in dem "DAU Freiheit" stattfindet. Im Zentrum der Ausstellung mit musikalischen und geistlichen Elementen steht eine Installation von Rebecca Horn. Zusammen mit Horns Galeristen ist das Bistum zu der Entscheidung gekommen, dass das DAU-Projekt nicht mit ihrer Raum-Installation vereinbar sei.
Diese würde vor allem durch die Abendsonne zum Leben erweckt, die Ausstellung soll daher erst bei Einbruch der Dämmerung öffnen. Durch den begrenzten Zugang zur Kathedrale würde dies schwer möglich. Zudem soll die Ausstellung in der Kathedrale kostenfrei zu besichtigen sein.
Über das Projekt wird derzeit kontrovers in der Stadt diskutiert.
Pauline Faust