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Demo am 1. Mai 2018 in Grunewald.
© Max Polonyi

Mai-Demo in Grunewald: "Hedonistische Internationale" zieht durchs Villenviertel

Mit über 2000 Teilnehmern war ein Protestzug im Kiez von Wolfgang Schäuble und Joschka Fischer deutlich größer als erwartet. Man demonstrierte gegen eine "gefährliche Parallelgesellschaft".

Nicht ganz ernsthaft ging es am 1. Mai im Südwesten Berlins zu: Eine linksalternative Spaß-Guerilla mit dem Namen "Hedonistische Internationale" hatte eine alternative Demoroute angekündigt – durch das Villenviertel in Grunewald. Unter dem Motto "Heraus zum Tag der sozialen Arbeit. Rein in den Problembezirk Villenviertel" zogen Aktivisten durch den Edel-Kiez.

An der fast sieben Kilometer langen Strecke liegen vier Botschaften und 16 Residenzen, zudem die Häuser zahlreicher Prominenter wie Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne). Start und Ziel war der S-Bahnhof Grunewald.

"Wir wollen ein gutes Leben für alle", schallte es vom Lautsprecherwagen. Viele hatten Schilder gemalt: "Grunewald – gefährliche Parallelgesellschaft". Viele Teilnehmer waren verkleidet, tanzten und tranken. Die Stimmung war gelöst. Kurzzeitig mussten die Sicherheitskräfte härter durchgreifen: Kurz vor Schluss hielt die Polizei die Demonstration etwa 20 Minuten in der Regerstraße auf. Offenbar wurden aus der Demo heraus auch Hauswände mit Farbe beschmiert und Autos beschädigt.

Letztlich zog die Demo mehr Menschen an, als die Polizei ursprünglich erwartet hatte: Rund 2000 Teilnehmer zählten die Sicherheitskräfte, die Veranstalter sogar 5000.  Polizeipräsidentin Barbara Slowik erklärte am Abend im rbb, die Polizei sei von der Menge "überrascht" gewesen.

Max Polonyi

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