Mieter verlieren vor Gericht: Häuser am Lützowplatz werden abgerissen
Nach zehn Jahren haben die Mieter ihren Streit vor Gericht endgültig verloren. Im Sommer werden am Lützowplatz mehrere Gebäude abgerissen, die in den 80er Jahren für die Internationale Bauaustellung gebaut wurden.
Vor zehn Jahren wurde der erste Abrissantrag gestellt – nun haben die letzten Mieter vor dem Landgericht in letzter Instanz verloren. Am Lützowplatz in Tiergarten werden im Sommer mehrere Gebäude abgerissen, die in den Jahren 1979 bis 1983 von Oswald Mathias Ungers für die Internationale Bauausstellung errichtet wurden. Dies teilte der Berliner Mieterverein am Dienstag mit.
Die Anlage mit 84 Wohnungen gehört der Münchner Dibag-Industriebau. Diese will auf dem Grundstück zwischen Lützowufer und Wichmannstraße für 29 Millionen Euro einen Büro- und Hotelkomplex errichten.
Die verbliebenen zehn Mieter seien genötigt gewesen, einen gerichtlichen Vergleich zum Auszug anzunehmen, kritisierte Reiner Wild, Geschäftsführer des Mietervereins. „Die Rechte der Mieter wurden beschnitten.“
Nachdem jahrelang Richter zugunsten der Mieter entschieden hatten, wendete sich das Blatt in der zweiten Instanz. Die Richter akzeptierten nun die Argumentation des Eigentümers, der eine „angemessene wirtschaftliche Verwertung“ einforderte. Dies ärgert Reiner Wild: „Es kann nicht angehen, dass ein Investor nur häufig genug klagen muss, um irgendwann beim richtigen Richter zu landen.“
Als die Anlage gebaut wurde, gehörte der Lützowplatz zur West-Berliner Randlage, entsprechend großzügig waren die Häuser mit Gärten und großen Terrassen ausgestattet. Mit dem Mauerfall rückte der Platz ins Zentrum. Ha
Jörn Hasselmann
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