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Kolumnist und Feinkostkritiker Bernd Matthies.
© Doris S.-Klaas

Bernd Matthies: Gourmetküche und mehr

Mit spitzer Feder. Kolumnist und Feinkostkritiker Bernd Matthies machte den Zuhörern beim tag der offenen Tür Appetit auf mehr.

Um Himmels willen nicht!“, ruft jemand aus dem Publikum, als Bernd Matthies um Anregungen bittet, wie etwa, dass er doch einfach aufhören solle. So macht der Tagesspiegel-Kolumnist, der 1982 als Polizeireporter ins Haus kam, also weiter. Auf Krücken – Folge eines Unfalls – war er ans Pult in der vollen Rotunde des Tagesspiegel-Gebäudes gekommen. Doch mag das Gehen momentan etwas mühsam sein – seine Kolumnen, die er nun vorliest, sind gewohnt bissig, etwa wenn es um die CSU geht, um Fußball oder die Zeitumstellung. Er suche stets „nach einem Sprung in der Fassade der Einflussreichen und Mächtigen, in dem man pulen kann“, sagt Matthies. Schließlich wagt er sich an das Verlesen einer Restaurantkritik, mit dem Zusatz: „Ich hoffe, Sie kriegen jetzt Hunger.“ In schwelgerischen Worten berichtet er von Kaisergranat mit Hahnenkamm, Mango und Kichererbsen. Seit 24 Jahren gibt es die Restaurantkritik des Tagesspiegels. „Wir dachten: Die Zahl der Restaurants ist überschaubar, wir machen das mal ein Jahr“, sagt Matthies. Ein Irrtum: Die Restaurantlandschaft Berlins gibt ihm und Elisabeth Binder noch heute Stoff. Nach seinem Verhältnis zum Spott gefragt, sagt Matthies: „Wenn ich ein schlechtes Essen runtergebracht habe, bin ich froh, dass ich darüber spotten kann.“ Franziska Felber

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