Kreuzkirche in Schmargendorf: Glockenabsturz vermutlich durch Haarriss verursacht
Der Absturz einer tonnenschweren Glocke am Dienstag in der Evangelischen Kreuzkirche in Schmargendorf ist wahrscheinlich auf Materialermüdung zurückzuführen. Die Kirchengemeinde überlegt, die Glocke wieder aufzuhängen, wenn sie nicht beschädigt wurde.
Nach ersten Erkenntnissen hat ein Haarriss in der Vernietung einer Bolzenhalterung den Unfall verursacht, sagte Gemeindepfarrer Wolfgang Wagner am Mittwoch. Die genaue Ursache werde derzeit mit Ultraschall untersucht.
Erst nach der Materialüberprüfung könne endgültig entschieden werden, welche Maßnahmen für die Wiederanbringung der rund 80 Jahre alten Glocke notwendig seien, sagte Wagner. Sollte die historische Glocke selbst keinen Schaden genommen haben, will die Kreuzkirchgemeinde sie gegebenenfalls wieder aufhängen lassen.
Am Dienstagmittag hatte sich die 6,7 Tonnen schwere Glocke während einer Trauerfeier kurz nach dem Läuten aus ihrer Halterung gelöst und war etwa drei Meter in die Glockenkammer des Turmes gestürzt. Dabei wurde eine Zwischendecke durchschlagen. Mitarbeiter des technischen Dienstes der Feuerwehr sicherten daraufhin die Glocke. Die im angrenzenden Kirchenschiff versammelte Trauergemeinde sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, versicherte der Pfarrer. Die expressionistische Kirche am Hohenzollerndamm wurde 1927 bis 1929 nach Plänen von Ernst und Günter Paulus erbaut. (mbo/ddp)
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