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Berlin: Gift im Finanzamt

Viele Mitarbeiter in Lichtenberg krankgemeldet.

Gift im Finanzamt: Was mancher Steuerzahler den Mitarbeitern der Behörde heimlich wünscht, ist in Lichtenberg Realität geworden. Mitarbeiter klagen über Hautausschläge, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die Krankheitsquote sei überdurchschnittlich hoch, bestätigte ein Sprecher der Finanzverwaltung. Man arbeitet mit Hochdruck daran, die Situation der Beschäftigten zu verbessern. „In Kürze“ werde die Verwaltung dem Parlament einen Vorschlag machen, wie die Beschwerden beseitigt werden können. Nach Tagesspiegel-Informationen werden Mitarbeiter inzwischen auch in anderen Ämtern eingesetzt.

Vermutlich handelt es sich bei dem Stoff, der die Mitarbeiter umhaut, um Naphthalin, das unter anderem in Holzschutzmitteln und als Weichmacher von Fußbodenbelägen verwendet wird. Es wird als gesundheitsschädlich und umweltgefährdend eingestuft. Woher es stammt, habe bisher nicht ermittelt werden können, sagte der Sprecher.

Dabei waren die ersten Symptome im damals frisch renovierten einstigen Stasi-Gebäude an der Straße Alt-Friedrichsfelde 60 bereits vor zwei Jahren aufgetreten. Die rund 200 Mitarbeiter mussten vorübergehend wieder in ihr früheres Domizil an der Josef-Orlopp-Straße 62 zurückziehen, um das verseuchte Gebäude erneut sanieren zu können. Diese Arbeiten seien aber nicht erfolgreich gewesen, wie sich jetzt herausgestellt habe, sagte der Sprecher. Ob es wegen des sehr hohen Krankenstandes im Finanzamt einen Bearbeitungsrückstand gibt, war nicht zu klären. Klaus Kurpjuweit

Klaus Kurpjuweit

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