Berlin erinnert an den 18. März: Gedenktag für die Demokratie?
Die März-Revolution im Jahr 1848 in Berlin war ein wichtiger Tag für die Demokratie. Sie ebnete auch den Weg für den Deutschen Bund und die Pressefreiheit. Am 18. März 2014 wird dieser Tag mit einer Gedenkveranstaltung gewürdigt. Die Anerkennung als nationaler Gedenktag scheiterte bisher.
Heute ist der 18. März. Kein Gedenktag – noch nicht. Aber ein denkwürdiger Tag. Märzrevolution und Aufstände vor dem Berliner Schloss 1848, in Mainz wurde 1793 die erste Republik auf deutschem Boden ausgerufen, 1990 fand an eben jenem Tag die erste freie Wahl der DDR statt. Kurz: Ein Schicksalstag der deutschen Geschichte.
Dazu einer, der nicht ausreichend gewürdigt wird, findet zumindest Volker Schröder. Seit jetzt 35 Jahren setzt sich der mittlerweile 71-jährige Berliner mit dem Bündnis „Aktion 18. März“ für einen neuen nationalen Gedenktag ein. „Für ein Nationalbewusstsein auf demokratisch-revolutionärer Grundlage“, darum geht es Schröder. Heute wird vor allem der Opfer der Märzrevolution vom 18. März 1848 gedacht. Mehr als 300 Arbeiter verloren damals in Berlin ihr Leben, als sie mit Barrikadenkämpfen gegen das preußische Militär unter König Friedrich Wilhelm IV. aufbegehrten. Erfolgreich. Es ebnete den Weg für den Deutschen Bund, Pressefreiheit, Demokratie. „Mal etwas Positives“, meint Volker Schröder.
Die Anerkennung des 18. März als Gedenktag scheiterte bisher
Vor dem Brandenburger Tor findet anlässlich des Jahrestages am 18. März 2014 eine Gedenkveranstaltung statt. Immerhin das hat Schröder schon erreicht. Im Jahr 2000 wurde das Areal vor dem Tor in „Platz des 18. März“ umbenannt. Mit Unterstützung des damaligen CDU-Fraktionschefs der Bezirksverordnetenversammlung von Mitte und heutigem stellvertretenden Berliner Bürgermeister Frank Henkel. Das ist bemerkenswert, weil es gerade die CDU ist, bei der Schröder normalerweise Überzeugungsarbeit leisten muss. Zu den Unterstützern des Gedenktages zählen vor allem Linke, Grüne und die SPD. Ein fraktionsübergreifender Antrag im Bundestag, der für die Ausrufung eines Gedenktages nötig wäre, scheiterte vor knapp einem Jahr an Vorbehalten der CDU.
Nachwuchsproblem bei den Befürwortern des 18.-März-Gedenktages
Dazu haben die Befürworter des 18.-März-Gedenktages ein Nachwuchsproblem. Prominente Unterstützer wie Wolfgang Thierse (SPD), Hermann Otto Solms (FDP) und Wolfgang Börnsen (CDU) sind seit der letzten Bundestagswahl nicht mehr im Parlament vertreten. „Wir schreiben jetzt gezielt Abgeordnete an“, sagt Schröder. Was das Misstrauen in der CDU betrifft, kann er wohl auf Justizsenator Thomas Heilmann hoffen. Von Schröder nach einem nationalen Gedenktag am 18. März gefragt, ließ er sich unlängst in einer Publikation des Bündnisses mit den Worten zitieren: „Das halte ich für gut. Ich werde mich in meiner Partei auch dafür einsetzen.“
Bei Bundespräsident Joachim Gauck ist Schröder dagegen erst einmal abgeblitzt. In einem Brief des Bundespräsidialamtes lässt Gauck ausrichten, „einen Gedenktag ,18. März’ nicht selbst aktiv zu fördern“. Für das Anliegen habe er aber „Verständnis und Sympathie“. Kein Wunder. Denn auch seine Geschichte ist mit diesem Datum verknüpft. Am 18. März 2012 wurde er von der Bundesversammlung zum Präsidenten ernannt.
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