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Party ohne Staatsmacht. Bis zu 70.000 Menschen feiern jährlich auf einem ehemaligen Militärflugplatz in Mecklenburg.
© imago / Frank Brexel

Polizeipräsenz bei Festival: "Fusion"-Veranstalter übergeben neues Sicherheitskonzept

Die Organisatoren beharren auf ihrem Standpunkt: Keine Wache und Streifen auf dem Gelände. An anderer Stelle wurde aber nachgebessert.

Es ist der Versuch eines Kompromisses: Im Streit um das Sicherheitskonzept für das "Fusion"-Festival im mecklenburgischen Lärz haben die Organisatoren dem Amt Röbel/Müritz eine überarbeitete Version vorgelegt. Sie sei "mithilfe externer Sachverständiger und Experten überarbeitet und deutlich erweitert worden", teilte der Verein Kulturkosmos am Donnerstag mit und zeigte sich zuversichtlich - man gehe davon aus, dass einer Genehmigung der Veranstaltung nichts mehr im Wege stehe. Am vergangenen Montag hat es ein entsprechendes Treffen mit dem Ordnungsamt gegeben. Das neue Papier wird nun vom Amt geprüft, man wolle sich "zum gegebenen Zeitpunkt" äußern, sagte ein Sprecher der Behörde.

Im neuen Konzept ist eine Polizeiwache "in unmittelbarer Nähe" zum Festivalgelände vorgesehen, sie soll für Besucher fußläufig erreichbar sein. Auch anlassbezogene Einsätze von Beamten seien möglich - so wie in der Vergangenheit. Die Polizei hatte ihrerseits im Vorfeld eine Wache direkt auf dem Areal gefordert und darauf verwiesen, dass dies bei ähnlichen Events bereits gängig sei. Dies lehnt der Kulturkosmos-Vorsitzende Martin Eulenhaupt nach wie vor als "unverhältnismäßig" ab: Es "widerspräche der Philosophie des Festivals und würde die Freiheit von Kunst und Kultur unnötig einschränken".

Unterstützung von Grünen- und Linksparteipolitikern

Den Streit mit dem zuständigen Polizeipräsidium in Neubrandenburg hatten die Organisatoren in der vergangenen Woche öffentlich gemacht. Seit 22 Jahren findet das vor allem in der linksalternativen Szene beliebte Festival gut zwei Stunden Autofahrt nördlich von Berlin auf einem ehemaligen sowjetischen Militärflugplatz statt – in diesem Jahr laut Plan vom 26. bis 30. Juni. Jährlich reisen um die 70.000 Besucher an, viele davon aus Berlin. Eine entsprechende Petition des Vereins gegen Polizeipräsenz auf dem Gelände hatten bis Donnerstagnachmittag mehr als 128.000 Menschen unterzeichnet, darunter vor allem Linkspartei- und Grünen-Politiker sowie Vereine, Initiativen und Unternehmen. (Tsp)

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