Neue Preise und Fahrplan bei der Bahn: Für 150 Euro mit dem Sprinter von Berlin nach München
Bahnfahrten kosten auf der Neubaustrecke nach München ab Dezember 13,6 Prozent mehr. Dafür benötigt der Sprinter auch nur noch gut vier Stunden von Berlin nach München.
Der große Tag für die Bahn – und die Fahrgäste – rückt näher. Wenn am 10. Dezember die Schnellfahrstrecke Berlin–München komplett in Betrieb geht, krempelt die Bahn auch ihren Fahrplan gewaltig um. Durch die Schnellfahrstrecke werden sich nicht nur die Reisezeiten ändern. Auch der Fahrpreis für die Fahrt nach München steigt überdurchschnittlich: um 13,6 Prozent auf 150 Euro beim Flexpreis, wie die Bahn am Montag mitteilte.
Die Bahn lässt sich das Tempo – wie auf anderen Schnellverbindungen – eben bezahlen. Dafür sind Fahrgäste zwischen Berlin und München statt sechs Stunden nur noch viereinhalb Stunden unterwegs. Die drei täglichen Sprinter, die an weniger Bahnhöfen stoppen, brauchen sogar nach Plan nur noch 3.55 Stunden. Damit dauert die Fahrt von City zu City mit dem Zug nicht viel länger als ein Flug. Und das Auto ist dann sowieso langsamer. Tempo 300 wie der ICE auf der Schiene schafft man auf der Straße nicht.
35 ICE-Züge wird es täglich auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke geben. Weil zum Teil längere Züge fahren werden, erhöht sich an Werktagen die Zahl der angebotenen Sitzplätze um bis zu 10 000. Fernverkehrschefin Birgit Bohle erwartet, dass sich die Zahl der Fahrgäste auf der Verbindung Berlin-München auf 3,6 Millionen jährlich verdoppeln wird.
Neuer Fahrplan
Mit dem neuen Fahrplan, der sich bundesweit auswirkt, wird es auch zwischen Berlin und Frankfurt (Main) 35 Prozent mehr direkte ICE-Verbindungen geben – mit bis zu zwei Fahrten pro Stunde. Einmal über Braunschweig und einmal via Erfurt. Die Zahl der Sprinter mit einer Fahrzeit von 3.55 Stunden erhöht sich von vier auf fünf. Sie fahren über Halle und Erfurt. Heute brauchen die schnellsten Züge über Braunschweig allerdings nur 3.40 Stunden.
Ins Programm kommt auch wieder eine ICE-Verbindung von Berlin nach Rostock. Von München aus ist man dann am Wochenende rund eineinhalb Stunden früher an der Küste. Samstags gibt es im Sommer eine nächtliche ICE-Verbindung von Binz auf Rügen über Rostock nach Berlin und weiter nach Köln.
Einmal am Tag fährt auch weiter ein ICE aus München über Berlin nach Binz, dessen Gesamtfahrzeit sich durch die Neubaustrecke ebenfalls um eineinhalb Stunden verringert. Weiterhin sind zwei IC-Zugpaare am Tag als Shuttle zwischen Stralsund und Berlin unterwegs, die in Berlin einen Anschluss nach München haben sollen.
Schneller von Berlin nach Dresden
Ein weiterer Eckpunkt zum Fahrplanwechsel ist die Strecke Berlin-Dresden. Die Ausbauarbeiten auf Tempo 160 können planmäßig abgeschlossen werden. Die Fahrt verkürzt sich dadurch um 15 Minuten auf 1.50 Stunden. Wenn später auch die Signaltechnik für Tempo 200 ausgelegt sein wird, sollen die Züge die Strecke in rund 90 Minuten schaffen. Nach Prag braucht man bereits vom Sommer an 10 bis 25 Minuten weniger, weil die tschechische Bahn eine moderne Lokomotive einsetzen will, die einen Lokwechsel in Dresden erübrigt.
Fahrten ab dem Fahrplanwechsel können vom heutigen Dienstag an gebucht werden. Bis zum 9. Dezember gilt dabei noch der alte Preis.