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Vereidigung von Carolina Böhm in der Bezirksverordnetenversammlung von Steglitz-Zehlendorf
© Ronja Straub

Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf: Fünf Monate nach der Wahl ist der vorletzte Stadtratsposten besetzt

Nach den Widerständen gegen Franziska Drohsel ist das Bezirksamt im Südwesten nun komplett. Carolina Böhm übernimmt Jugend und Gesundheit. Pankow braucht noch länger.

Carolina Böhm (SPD) ist die neue Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit in Steglitz-Zehlendorf. Die 50-Jährige wurde am Mittwoch von den Bezirksverordneten im ersten Wahlgang gewählt. Mit 40 Ja-Stimmen bei 54 gültigen Stimmen war die Wahl der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eindeutig. „Der Ausgang der Wahl hat mich positiv überrascht“, sagte Böhm nach der BVV am Mittwochabend. „Für mich ist das eine gute Vertrauensbasis für meine Arbeit im Bezirk.“ Bei der Wahl im Rathaus Zehlendorf gab es sechs Nein-Stimmen und acht Enthaltungen. Böhm nimmt damit den bisher unbesetzten Stadtratsposten für die Abteilung Jugend und Gesundheit ein.

Die neue Stadträtin war zuvor Gleichstellungsbeauftragte

Im November letzten Jahres hatten CDU, FDP und AfD der damals vorgeschlagenen SPD-Kandidatin Franziska Drohsel ihre Stimmen verwehrt. Sie hatten gemeinsam gegen Drohsel gestimmt, weil die bis 2007 Mitglied im linksextremistischen Verein „Rote Hilfe“ war. CDU-Fraktionschef Torsten Hippe hatte deswegen die SPD für die Nominierung von Drohsel kritisiert und Zweifel an der Eignung der ehemaligen Juso-Bundesvorsitzenden für das Amt geäußert. Jetzt stellte die SPD eine neue Kandidatin, die nach der erfolgreichen Wahl sofort das Amt antritt. Die neue Stadträtin Carolina Böhm ist in Aviles, Nordspanien geboren und in Nordrheinwestfalen aufgewachsen. In Berlin ist sie seit 32 Jahren, hier studierte sie auch Politologie. Die Charlottenburgerin war Referentin im Abgeordnetenhaus und Gleichstellungsbeauftragte in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Der Pankower AfD-Kandidat scheiterte sieben Mal

In Pankow ist das Bezirksamt hingegen noch nicht komplett. Wie berichtet, ließ die BVV den AfD-Kandidaten Nicolas Seifert sieben Mal durchfallen, bis er aufgab. Seine Partei sucht jetzt Ersatz.

Ronja Straub

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