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1000 Teilnehmer bei der ersten Demo: Fridays for Future starten ins neue Jahr

Blechbläserband bringt die Menge bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt in Bewegung.

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Im Invalidenpark am Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hatte sich zu Beginn der ersten Fridays for Future-Demo im neuen Jahr nur eine überschaubare Menge an Schülern und Erwachsenen versammelt. Trotzdem verneinte der Klimaaktivist Jakob Blasel die Frage, ob Fridays for Future den Zenit überschritten habe. Er wies darauf hin, dass es Ziel der Demonstrationen war, auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Das sei erreicht worden.

Mit der Zeit kamen dann doch immer mehr Teilnehmer auf den Platz. Über 1000 waren es laut Fridays for Future Berlin insgesamt. „Datteln 4 nicht mit mir!“ oder „Keine Macht der Kohle“ stand auf den Plakaten der Aktivisten. Eine hohe Stufe im Park wurde als improvisierte Bühne genutzt. Zwei Saxophonisten und ein Schlagzeuger von der Band Brass Riot brachten die Menge bei zwei Grad Lufttemperatur in Bewegung.

Ein bewegender Moment war, als ein Mädchen auf die Bühne kam, das sich als „Jojo“ vorstellte. Sie erzählte von einem Traum, den sie hatte. Er handelte davon, dass sie auf einem Feld stand und vor ihr der Wald brannte. Die Tiere rannten aus dem Wald und legten sich tot vor ihr hin. „Es war schrecklich für mich, weil ich mich in diesem Traum komplett hilflos fühlte“, sagte sie.

„Datteln 4, nicht mit mir“ steht auf dem Transparent – ein Protest gegen das neue Kohlekraftwerk bei Recklinghausen.
„Datteln 4, nicht mit mir“ steht auf dem Transparent – ein Protest gegen das neue Kohlekraftwerk bei Recklinghausen.
© Susanne Ehlerding

Jakob Blasel berichtete später von dem Gespräch, das er zu Beginn der Streikbewegung mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) geführt hatte. Blasel kritisierte, dass der Minister ihm nicht zugehört und die Forderungen der Schüler nicht beachtet habe: „Große Scheiße war das“, bewertete er das Gespräch.

Beim Marsch zum Kanzleramt riefen die Klimaaktivisten dann Sprüche wie „What do we want?“ – „Climate justice!“. Darauf folgte immer „When do we want it?“ – „Now!“ („Klimagerechtigkeit sofort!“).

Ein Sprecher von Fridays for Future Berlin erklärte, dass die Organisatoren mit der Teilnehmerzahl „zufrieden“ seien. Geplant sei, dass sie auch im neuen Jahr wieder regelmäßig freitags demonstrieren wollen.

Felix Bruns

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