Natur in der Viruskrise: Fotos zeigen, wie wilde Tiere in der Coronazeit Berlin zurückerobern
Füchse, Waschbären und Exoten: Während sich die Bewohner Berlins in ihre Häuser zurückziehen, genießen Tiere die Ruhe in der Stadt.
"Wir haben zur Zeit im Hof eine recht große Fuchsfamilie", berichtet Thomas Schleinert aus der Hannemannstraße im Neuköllner Ortsteil Britz. Fünf Welpen blicken aus dem Bau, den ihre Eltern dort in einen sandigen Hang gebuddelt haben.
Die Freude über die unverhoffte Nähe zu den sonst eher scheuen Tieren währte für den Neuköllner allerdings nicht lange. Seit einigen Tagen sei der Nachwuchs nicht mehr zu sehen, sorgt sich Schleinert nun. Möglich, dass der Großfamilie die Nähe zu den Menschen doch unbehaglich wurde.
Doch um Füchse in der Stadt braucht sich niemand zu sorgen, meint Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert. Wie sich gutverdienende Menschen Urlaubs- und Theaterwohnungen zulegen, so bauen die schlauen Tiere meistens rechtzeitig Zweit- oder Drittbehausungen. "Sie buddeln sich ihre Baue unter Containern oder leben in Kellern."
Wildtiere auf Stadtsafari
Die Ruhe des weitgehend stillgelegten öffentlichen Lebens lässt wilde Tiere in Städten aller Welt auf Erkundungstour gehen. Berlin galt schon vor den Ausgangsbeschränkungen der Coronazeit als Wildtierhauptstadt Deutschlands. Für manche Beobachtung oder Begegnung braucht man nicht mal vor die Tür zu gehen.
Tauben nisten auf dem Balkon, Eichhörnchen klettern an der Fassade herauf und der muntere Spatzenschwarm im Baum vor dem Haus lässt sich vom Küchenfenster aus beobachten. Leserinnen und Leser des Tagesspiegels sandten bereits Bilder von Waschbären auf dem Fensterbrett und einer schlafenden Fledermaus im Badezimmer.
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