Elektro-Autorennen: Formel E darf nicht in Berlin-Mitte rasen
Verkehrssenatorin Günther hat das Rennen nicht genehmigt, sagte ein Sprecher am Sonntag. Der Senat sucht nun eine andere Route für das Elektro-Autorennen.
Der Vorverkauf läuft bereits – doch das Rennen wird nicht stattfinden. Zumindest nicht auf der Karl-Marx-Allee. Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für die Grünen) habe das Rennen der Formel E mit den elektrisch angetriebenen Boliden nicht genehmigt, sagte Verwaltungssprecher Matthias Tang am Sonntag dem Tagesspiegel. Zuvor hatten sich auch die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg erneut gegen das Rennen ausgesprochen. Die dafür erforderlichen umfangreichen Sperrungen und Einschränkungen seien unzumutbar für Anwohner und Verkehrsteilnehmer, begründen die Bezirke ihre Ablehnung.
Bereits im vergangenen Jahr hatten Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg gefordert, das innerstädtische Rennen auf einer der Hauptverkehrsstraßen der Stadt nicht zu genehmigen. Unter der Leitung des damaligen Verkehrssenators Andreas Geisel (SPD) war die Verwaltung dem Wunsch nicht gefolgt und hatte das Rennen zugelassen. Aus einem überörtlichen Interesse heraus, wie es damals hieß.
Zum ersten Rennen 2015 kamen 20.000 Zuschauer
Geisels Nachfolgerin Günther hat nun anders entschieden. Obwohl sie den Elektroantrieb bei Autos fördern will, lehnt auch sie das als Werbeveranstaltung für den E-Antrieb deklarierte Rennen auf der Karl-Marx-Allee ab, das auch den Strausberger Platz und Teile der Lichtenberger Straße einschließen sollte.
Nach Tangs Angaben gibt es Überlegungen, um eine alternative Strecke zu finden. Der Veranstalter habe schon „seit längerem“ gewusst, dass das Rennen in diesem Jahr nicht an diesem Ort stattfinden könne. Dem widersprach Uli Weingärtner von der Berliner Eventagentur Gil und Weingärtner, die das Rennen organisiert. Eine schriftliche Absage gebe es nicht, sagte er auf Anfrage. Aber auch keine Zusage. Dass trotzdem schon Tickets verkauft würden, sei bei Großveranstaltungen üblich. Die Genehmigungen würden meist kurzfristig erteilt.
Gestartet war der Formel-E-Tross mit einem Rennen im Mai 2015 auf dem Tempelhofer Feld. Rund 20.000 Zuschauer waren gekommen. Weil danach Geflüchtete in die ehemaligen Flughafenhangars einquartiert worden waren, musste das Rennen im vergangenen Jahr verlegt werden. Auf der Karl-Marx-Allee hatte es damals dann rund 14.000 Zuschauer angezogen.