BER: Flughafengesellschaft feuert Brandschützer und wirft ihm Mängel vor
Die Flughafengesellschaft hat sich vom Planer der Brandschutzanlage getrennt, die sie als Fehlplanung einstuft. Für den Ausbau des Flughafens soll die Personalie allerdings keine weiteren negativen Auswirkungen haben.
Die Trennung vom Planer soll dieses Mal, anders als nach dem Rauswurf der Architekten, keine negativen Folgen für den BER-Ausbau in Schönefeld haben. Die Flughafengesellschaft hat sich vom Planer der Brandschutzanlage, Alfredo di Mauro, getrennt. Sie wirft ihm „schwere Mängel“ bei der Arbeit vor. Beim Flughafen stuft man die so- genannte Anlage 14, die alle Bereiche im Hauptterminal – mit kleinen und sehr großen Räumen – entrauchen und mit Frischluft versorgen sollte, als Fehlplanung ein. Deshalb wird sie umgebaut und aufgeteilt. Die Planungen hierfür seien ausgeschrieben worden; unabhängig von der Trennung von di Mauro, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel am Sonnabend.
Di Mauro hält die von ihm geplante Anlage dagegen nach Medienberichten weiter für funktionsfähig. Sie sei nur noch nicht fertig. Dagegen verweist Kunkel auf Heißgasrauchversuche, die vom Juli 2012 bis Februar 2013 Schwachstellen gezeigt hätten. Eine anschließende halbjährige „Bestandsaufnahme“ habe nur Details erfasst. Mit einer solchen „unzureichenden und lückenhaften Betrachtung“ sei es nicht möglich gewesen, über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Die Flughafengesellschaft habe di Mauro dann beauftragt zu untersuchen, wie die Anlage geteilt werden könne. Der Untersuchung habe jedoch erneut die notwendige Gesamtbetrachtung gefehlt. Sie müsse die Alarmierung, das Steuern der Ab- und Frischluft über Klappen, Fenster und Türen, das Auslösen der Sprinkler und die automatischen Durchsagen umfassen.
Erst das von Flughafenchef Hartmut Mehdorn vor einem Jahr eingesetzte „Sprint“-Team habe unter der Leitung des Brandschutzexperten Jochen Großmann im März „verlässlich nachgewiesen“, dass die von di Mauro konzipierte Anlage 14 eine Fehlplanung sei, sagte Kunkel. Di Mauro war zunächst nicht zu erreichen.
Die beiden oberen Etagen werden nun separat über das Dach entraucht. Für den Bereich Technik und Lagerräume gibt es ebenfalls eine gesonderte Lösung, die nach Kunkels Angaben derzeit optimiert wird. Hierzu seien noch Messungen und Planungen erforderlich. Gleiches gelte für den restlichen Bereich der Anlage 14.
Immerhin gibt es auch gute Nachrichten vom BER: Spätestens zwei Jahre nach der Inbetriebnahme soll in der Airport-City vor dem Terminal ein Intercity-Hotel eröffnet werden, ein Steigenberger-Hotel ist bereits fertig. Und demnächst will der Flughafen die Feuerwache West, die Spezial- und Winterdiensthalle, die Spezialgeräte-Service-Waschhalle und die Abfallwirtschaft Ost in Betrieb nehmen.