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Sicher ist sicher: Die Entrauchungsanlage ist einer der Schwachpunkte des BER.
© Kay Nietfeld/dpa

Nach Zweifeln an Eröffnung 2020: Flughafenchef sieht BER im Zeitplan

Ist nach dem Tüv-Gutachten der BER-Termin zu halten? Das Bundesverkehrsministerium verlangte eine Erklärung und bekam eine optimistische Antwort.

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) sieht keinen Grund, an der Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER im Oktober 2020 zu zweifeln. Den Miteigentümern (Bund, Berlin und Brandenburg) sei schon am 2. April bei einem Gesellschaftertreffen mitgeteilt worden, dass sich die Bauarbeiten und Genehmigungsverfahren im geplanten Zeitkorridor befänden, verlautete am Dienstag aus Unternehmenskreisen.

Dies unter der Voraussetzung, dass die Firmen Bosch und ROM „ihre Leistungsverpflichtungen erfüllen“. Der Forderung des Bundesverkehrsministeriums, der FBB-Chef Engelbert Lütke Daldrup solle bis Mittwoch verbindlich mitteilen, ob der Eröffnungstermin zu halten ist, kam Lütke Daldrup schon am Sonnabend mit einem Brief an den Staatssekretär Michael Güntner nach. Er verwies in dem Schreiben auf die Informationen, die in der Gesellschafterversammlung gegeben worden seien. Aber er sei auch gern bereit, den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) oder dessen Staatssekretär noch einmal persönlich zu unterrichten, schrieb der Flughafenchef.

„Meilenstein bei der Fertigstellung des BER“

Am Montag sei die „hoch komplexe Entrauchungssteuerung“ für das Hauptterminal des BER vom TÜV nach finaler Prüfung ohne Mängel freigegeben worden, teilte die FBB ebenfalls am Dienstag offiziell mit. Dies sei ein „Meilenstein bei der Fertigstellung des BER“, erklärte Lütke Daldrup. Zuständig für die elektronische Entrauchungssteuerung war die Firma Siemens. Die Flughafengesellschaft geht jetzt davon aus, dass im Juni auch die Brandmeldeanlage, die von Bosch gebaut wurde, vom TÜV abgenommen werden kann.

Schwachpunkt der Zeitplanung bleibt aber, wie berichtet, die Sicherheitsverkabelung. Dem dafür zuständigen Unternehmen ROM bescheinigen die Projektsteuerer des Airports nach wie vor eine „unzureichende Abarbeitungsgeschwindigkeit“, wie aus internen Unterlagen der FBB hervorgeht. Es handele sich um eine sehr kleinteilige Mängelbeseitigung, hieß es. Es gebe inzwischen ein „tägliches Reporting“, 160 Mitarbeiter arbeiteten derzeit an den Kabeln.

Klage wegen des „notorischen Lügners“

Die in einem Tüv-Bericht Anfang März genannten Mängel bei der Verkabelung, über die der Tagesspiegel berichtete, gefährden nach Einschätzung der Flughafengesellschaft den Eröffnungstermin Oktober 2020 aber nicht. Für die Genehmigung der verwendeten Dübel würden derzeit die notwendigen Anträge beim Landesamt für Bauen und Verkehr in Cottbus vorbereitet, hieß es am Dienstag. Es handele sich um eine „reine Verfahrensfrage“, solche Genehmigungsanträge müssten häufig gestellt werden und seien erprobt. Man rechne auch dieses Mal mit einem „vernünftigen Ergebnis“, verlautete aus Kreisen der FBB. Mit der Abnahme der Sicherheitsverkabelung durch den Tüv wird im Juli gerechnet.

Ebenfalls noch im Juli, so die aktuelle Prognose der Flughafengesellschaft, könne die Wirkprinzipprüfung stattfinden. Für Sonderbauten wie den BER ist das die abschließende Funktionsprüfung der gesamten Brandfallsteuerung. Sie soll im Oktober abgeschlossen sein. Für das Frühjahr 2020 rechnet die FBB nun mit der behördlichen Nutzungsfreigabe, im Oktober nächsten Jahres könne dann der „kommerzielle Erstflug“ stattfinden. Es gebe auch nach wie vor „zeitliche Puffer“, die nicht konkret benannt werden.

Die Bezeichnung des FBB–Chefs Lütke Daldrup als „notorischen Lügner“ durch den FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja hat ein Nachspiel. Da Czaja die geforderte Unterlassungserklärung nicht unterschrieb, hat Lütke Daldrup Klage vor dem Landgericht Hamburg eingereicht.

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