Containerabbau in Tempelhof: Flüchtlinge müssen im Juni die Container verlassen
Mehr als tausend Menschen konnten in den Containern wohnen, doch bald müssen sie raus. Das Tempelhof-Gesetz erlaubt nur eine Nutzung bis Ende des Jahres.
Im kommenden Frühjahr sollen die Bauarbeiten im Kopfbau-West des Tempelhofer Flughafengebäudes beginnen. Die Tempelhof-Projekt GmbH hat die Arbeiten zur Erneuerung von Heizung, Lüftung und Elektrik jetzt ausgeschrieben. Im Kopfbau ist eine Ausstellung geplant, auf dem Dach soll eine Café-Terrasse entstehen, mit dem ehemaligen Tower als Aussichtspunkt. Auch eine 1 200 Meter lange Geschichtsgalerie unter dem Dachfirst ist geplant.
Im Juni sollen die Flüchtlinge aus den Containern am Vorfeld ausziehen, erklärte Sascha Langenbach, Sprecher des Flüchtlingsamtes. Anschließend beginnen die Abbauarbeiten. Am Rand des Flugfeldes wurden für rund 17 Millionen Euro mehr als tausend Wohnplätze geschaffen, damit ist Tempelhof das größte der 16 Tempohomes. Die Laufzeit ist aber mit Abstand die kürzeste. Statt der geplanten drei Jahre werden die rund 900 Container nur eine Nutzungsdauer von 18 Monaten erreichen. Das liegt an den Verzögerungen bei Planung und Bau. Besonders aufwändig war die Abwasserleitung, die wegen der Denkmalschutzauflagen oberirdisch gebaut werden musste.
Das Anfang 2016 für die Unterbringung der Flüchtlinge geänderte Tempelhof-Gesetz erlaubt nur eine Nutzung bis Ende 2019. Dieser Passus könnte erneut vom Parlament geändert werden.
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