Gesundheitsreport der Polizei Berlin: Fast 50 Krankheitstage im Jahr: Polizei will mit Lifedancing vorsorgen
Die Polizei Berlin legt ihren internen Gesundheitsbericht vor. Ein Fünftel der Mitarbeiter war länger als sechs Wochen krank. Die Behörde bietet nun ausgefallenen Gesundheitssport.
Die schlechte Nachricht: Noch nie waren die Polizisten in Berlin so oft krank. Ganze 49,1 Tage fehlten die Polizisten im Jahr 2016 durchschnittlich, seit 2014 ist der Krankheitsstand Jahr für Jahr gestiegen. Ganze 5271 Polizeibeamte waren von Wiedereingliederungsmaßnahmen betroffen, das heißt: 5271 - von insgesamt 25000 - Polizisten waren 2016 sechs Wochen oder länger am Stück krank. Als Grund für den hohen Krankenstand werden die „erhöhten körperlichen und psychischen Anforderungen“ in der Hauptstadt genannt. Das geht aus dem Gesundheitsbericht 2017 der Berliner Polizei hervor, der dem Tagesspiegel vorliegt.
Die gute Nachricht: Seit 2017 hat die Polizei eine eigene Dienststelle, die für das Gesundheitsmanagement zentral zuständig ist, aus deren Feder der Bericht stammt. Ein Schwerpunkt: Die Betreuung bei psychosozialen Problemen. 26 Fälle von Depression oder Burnout, 69 mal Beziehungsprobleme, 34 Fälle von Suchtproblemen, die meisten davon mit Alkohol. Neben privaten Problemen fanden auch Beratungen wegen Stress im Dienst statt: zwölf mal nach Schusswaffengebrauch, 83 mal wegen innerdienstlicher Konflikte.
Die Dienststelle hat auch etwas zu bieten: Sport, Fortbildung und Seminare. Präventiv können Polizisten etwa Pilates, Nordic Walking oder Lifedancing besuchen. Wer lieber liest, konnte in der Mitarbeiterzeitung Artikel wie „Unter Druck arbeiten und trotzdem gesund bleiben“ oder „Stress erfolgreich begegnen“ finden. Für 37 Führungskräfte des gehobenen Dienstes gab es im November 2017 ein viertägiges Fortbildungsseminar zum Thema „Psychische Fehlbelastung“ in Dierhagen an der Ostsee. Für 50 Beamte gab es Kletterseminare. Und zur Verbesserung des Arbeitsumfelds wurden die Küchen auf den Dienststellen modernisiert, die Möglichkeiten zur Work-Life-Balance etwa durch Telearbeit und Teilzeit „intensiviert“. Auch mobile Massagen soll es geben.