Live-Blog zum Nachlesen: Stromausfall bei der S-Bahn: So verlief der Chaos-Tag
Die S-Bahn fährt am Abend wieder. Auch die Staus auf den Straßen haben sich langsam aufgelöst. Dass am Freitag wieder alles reibungslos läuft, glaubt aber nicht mal die Bahn selbst. Verfolgen Sie die Ereignisse im Live-Blog!
22:14: An dieser Stelle bedanken wir uns bei Ihnen für Ihre zahlreichen Kommentare, Mails und Anregungen und schließen diesen Live-Blog. Ein Fazit zum S-Bahn-Chaos des Donnerstag lesen Sie hier: "Das Vertrauen in die S-Bahn ist zerstört." Wir wünschen Ihnen gute Fahrt, und vielleicht klappt das ja am Freitag sogar wieder mit der S-Bahn.
21:43: Grund für die befürchteten Verspätungen am Freitag ist laut S-Bahn, dass die Disposition der Mitarbeiter durcheinander gekommen sei. Auch bei der Zugwartung sei man außer Plan.
21:00: Die S-Bahn informiert derzeit auf ihrer Homepage wie folgt: "Die Berliner S-Bahn hat den Verkehr auf allen Strecken wieder aufgenommen. Dieser ist zur Zeit aber noch sehr unregelmäßig. Auf der Berliner Stadtbahn fahren die Züge der Linien S5 (20-Minutentakt), S7 (10-Minutentakt) und S75 (20-Minutentakt) wieder zu ihren regulären Endpunkten Spandau, Potsdam Hauptbahnhof. Die Linien S1, S2 und S25 durch den Nord-Süd-Tunnel, sowie die Ringbahnlinien S41 / S42 verkehren noch im 20-Minutentakt. Aufgrund dieser Störung kann es auch noch am Freitagmorgen im Berufsverkehr zu Einschränkungen kommen. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig vor Fahrtantritt."
19:50: Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) kritisierte in der RBB-Abendschau, dass die S-Bahn ihre Fahrgäste nicht informierte, zur Not ginge das doch auch "über Megaphon". Burkhard Ahlert, Sprecher der Bahn, deutet an, dass es auch Freitag noch Beeinträchtigungen geben könnte. Der Fahrgastverband forderte unterdessen eine durchgehende Stromversorgung für die S-Bahn wie in Krankenhäusern.
17:58: Auf der Stadtautobahn staut sich der Verkehr weit mehr als sonst an einem Donnerstagabend üblich. Und wegen des hohen Verkehrsaufkommens musste sogar der Tunnel am Flughafen Tegel stadteinwärts gesperrt werden, hieß es bei der Verkehrsinformationszentrale Berlin. Umgeleitet wurde über die alte A 105, den Kurt-Schumacher-Damm. Stange an Stange standen die Busse, Autos, Motorradfahrer, Laster. Auch auf der A 111 am Zubringer Reinickendorf gab es stockenden Verkehr. Auf der Stadtautobahn A 100 staut es sich massiv, vor allem in südlicher Richtung, bis zum Dreieck Neukölln. Und am Autobahntunnel im Süden Neuköllns geht nichts mehr. Der wurde auch gesperrt. Weil ein zu hoher Laster einfahren wollte und das Kontrollsystem, das immer schon rechtzeitig die Höhe misst, die Lichter über der Tunneleinfahrt von Grün auf Rot stellte. Möglicherweise wollte der Fahrer ja auch angesichts der Verkehrssituation eine Alternativroute suchen - und versuchte es vor lauter Verzweiflung dann über die südliche Stadtautobahn.
17:50: Die Deutsche Bahn gibt per Pressemitteilung eine Erklärung ab: "Planmäßige Kontrollarbeiten an der Stromversorgung im elektronischen Stellwerk Halensee haben heute den zeitweisen Ausfall des Bahnbetriebs in weiten Teilen des Berliner Netzes verursacht. Bei einem Umschaltvorgang, mit dem in regelmäßigen Abständen die Notstromversorgung überprüft wird, kam es zum Ausfall eines Bauteiles. Aus bislang nicht geklärter Ursache versagte auch das vorhandene Reservesystem. In der Zeit von 11.45 Uhr bis 14.40 Uhr war daher in weiten Teilen des Netzes im Westteil der Stadt die Signaltechnik gestört. Die Umschaltung ist Teil eines regelmäßigen Systemchecks, der im Abstand von zwei Monaten routinemäßig stattfindet. Die Systemüberprüfung ist in den vergangenen Jahren bereits dutzendfach durchgeführt worden, ohne dass es zu Auffälligkeiten gekommen ist. Die Deutsche Bahn bedauert die durch die Störung entstandenen Unannehmlichkeiten sehr. Eine genaue Untersuchung des Vorfalls ist eingeleitet."
17:35: Völlig verstopft sind derzeit die Straßen Richtung Süden. Außerdem ist der Tunnel Tegel gesperrt.
17:18: Die, die sonst das Auto stehen lassen, weichen jetzt auf ihren Wagen aus. Oder halten den Daumen raus, trampen. Am Nachmittag ist die Stadtautobahn dicht. Stoßstange an Stoßstange schieben sich die Menschen im späten Feierabendverkehr gen Heimat.
Kein Schnee und trotzdem fährt nichts
17:01: Unsere Leser haben uns ihre Anekdoten geschickt, wie sie das S-Bahn-Chaos erlebt haben. Einige haben vier Stunden gebraucht - für acht S-Bahn-Stationen. Andere erlebten spontane Fahrgemeinschaften und andere entdeckten den Spaziergang wieder. Lesen Sie hier mehr dazu. Wenn Sie selbst auch noch Erlebnisse hatten, die Sie loswerden möchten, dann an folgende Mail-Adresse: leserbilder@tagesspiegel.de.
16:45: Die Fahrgäste sind sauer, stundenlanger Totalausfall und das ganz ohne Schnee. Aber auch die SPD verlangt Aufklärung. Die Bahn müsse sich fragen lassen, ob im Falle eines Stromausfalls nicht weitere Sicherungssysteme eingerichtet werden können. Außerdem werde die SPD "mit Sicherheit genau hinsehen, ob dieser Zusammenbruch des S-Bahn-Verkehrs ein Beleg dafür ist, dass die Bahn mit dem Betrieb der S-Bahn in der Hauptstadt überfordert ist", erklärte der verkehrspolitische SPD-Sprecher Ole Kreins.
16:25: Nachdem erst bei der S-Bahn gar nichts ging, nun nur mit Einschränkungen, geht es auf den Straßen weiter. Auf den Stadtautobahnen stauen sich die Autos.
15:58: Gute drei Stunden ging bei der Berliner S-Bahn gar nichts. Jetzt rollt der Verkehr wieder an. Aber rund läuft es noch nicht. Immer wieder muss mit Einschränkungen und Verspätungen gerechnet werden.
15:40: Die Bahn erklärt nun: "Die Berliner S-Bahn nimmt den Verkehr im gesamten Streckennetz ab sofort wieder auf. Auf der Berliner Stadtbahn fahren die Züge der Linien S5, S7 und S75 wieder zu ihren regulären Endpunkten Spandau, Potsdam Hauptbahnhof und Westkreuz. Auch der Verkehr auf den Linien S1, S2 und S25 durch den Nord-Süd-Tunnel hat begonnen. Für die Wiederinbetriebnahme der Ringbahnlinien S41 / S42 und die dort fahrenden Zubringerlinien S45, S46, S47, S8 und S9 laufen die Vorbereitungen."
15:26: Im U-Bahnhof Friedrichstraße laufen die Durchsagen. Dort heißt es, dass die Störung bei der S-Bahn beendet sei, aber das man noch mit Verspätungen und Einschränkungen rechnen müsse.
15:15: Am S-Bahnhof Alexanderplatz kommen die Züge wieder an und fahren auch wieder weg. Der Betrieb rollt also wieder an. Sichtbare Informationen dazu, wie es vorangeht gibt es aber nicht. Man muss schon fragen und bekommt dann gesagt: Man könne es mit der S-Bahn probieren zum gewünschten Ziel. "Aber planen sie viel Zeit ein."
15:05: Auch auf Twitter findet der Komplett-Ausfall der S-Bahn regen Anklang. Einige sind verwundert, dass die Bahn überhaupt mal gefahren ist, andere wie julianreischl fragen: "Wenn die Berliner S-Bahn durch einen Stromausfall in einem einzigen Stellwerk lahmgelegt werden kann: Wie kam Berlin über den Kalten Krieg?"
14:50: Allmählich rollt der Verkehr wieder. Aber bis zuletzt gab es immer wieder Unterbrechungen, weil noch Menschen auf den Gleisen unterwegs waren. Und auch für den Berufsverkehr sieht es nicht viel besser aus. Die Auswirkungen werden deutlich zu spüren sein. „Die Normalisierung des S-Bahn-Betriebes dauert sicher bis in die Abendstunden. Wir gehen davon aus, dass wir die Hauptlast des ÖPNV noch bis zum Abend tragen“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz.
14:35: Genaue Hintergründe, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte, sind unklar. Aber so viel weiß man: Zu dem Stromausfall kam es durch Bauarbeiten auf dem
Gelände des elektronischen Stellwerks in Berlin-Halensee. Fremdeinwirken schließt die Bundespolizei aus. Vielmehr habe eine von der Bahn mit den Bauarbeiten beauftragte Fremdfirma die Panne in dem Stellwerk ausgelöst.
14:30, Ostkreuz. Einige, die den Bahnsteig betreten, bekommen es jetzt erst mit - dass nichts mehr geht. "Wartet man oder wartet man nicht?", fragt ein kleiner, älterer Mann im Vorbeigehen. Die meisten haben diese Frage für sich schon beantwortet: Sie ziehen ab zu den Bushaltestellen, wo die Leute traubenweise warten. Ob sie die Hoffnung in die S-Bahn so langsam aufgeben? "Nee, noch nicht", sagt Roland Horn, "Auch andernorts funktionieren die Dinge mal nicht - alles wird nie funktionieren." Auf die Häufigkeit der Störungen würde Studentin Marie Donau hingegen gerne verzichten. "Jetzt verpass' ich schon zum zweiten Mal in dieser Woche wegen der S-Bahn die Vorlesungen." Sie muss zum Campus nach Dahlem , und als sie erzählt, wie sie jetzt dort hinausfahren könnte - Minimum dreimal Umsteigen - fällt ihr auf, dass wahrscheinlich schon Abend ist, wenn sie dort ankäme.
14:23: Sie sind auch unterwegs oder haben es mittlerweile an ihr Ziel geschafft? Dann schicken Sie uns ihre Erlebnisse, aber auch ihre Fotos oder Videos, die sie unterwegs gemacht haben. Am besten an: leserbilder@tagesspiegel.de
14:18: Ein Blick nach Spandau: In der Bahnhofshalle gibt es keine Hinweise. Die Leute gehen auf die Bahnsteige. Da steht: Bitte Ansage beachten. Die Leute wissen nicht so recht, was sie machen sollen - sie steigen in die S 5 ein und wieder aus. Ab und zu gibt es Durchsagen: Wegen eines Komplettausfalls der elektronischen Stellwerke ist auf absehbare Zeit kein S-Bahnbetrieb möglich. Der Zugführer hat einer Frau auf Liniennetzplan U-Bahn-Verbindungen gezeigt. Noch eine andere Mitarbeiterin gibt Hinweise, aber mehr nicht. Leute sind mürrisch, schütteln mit dem Kopf. Auf dem U-Bahnhof Spandau herrscht normaler Betrieb – nicht überfüllt. Da läuft Hinweis der BVG auf S-Bahn-Ausfall, die informiert die Leute besser. Dortige Grundangabe: Rechnerstörung.
Verkehrssenator Müller fordert von Personal Information statt Kontrolle
14:04: Verkehrssenator Michael Müller (SPD) meldet sich zu Wort. Dem Tagesspiegel sagt er: "Ich hoffe, dass die S-Bahn ihr technisches Problem heute noch und so schnell wie möglich in den Griff bekommt. Dass die gesamten Züge der S-Bahn durch einen einzigen Stellwerkdefekt ausfallen, ist kaum vorstellbar. Das wichtigste ist jetzt, dass gerade in den Stadtrandbereichen ein Ersatzverkehr von der DB organisiert wird und die Fahrgäste nicht bei dieser Kälte an den Haltestellen stehen bleiben müssen. Ich weiß, dass die BVG ihr möglichstes tut und jedes Fahrzeug auf die Strecke bringt. Die U-Bahnen fahren mit der größtmöglichen Fahrzeuglänge und das Kontrollpersonal informiert, statt zu kontrollieren." Und weiter: "Ich habe mit der Geschäftsführung der S-Bahn gesprochen und sie aufgefordert, sich vor allem um die Kundeninformation und den Ersatzverkehr zu kümmern. Staatssekretär Christian Gaebler macht sich Vorort ein Bild von der Situation."
13:55: Am Hauptbahnhof sind die Bahnsteige fast leer. Immer wieder fahren Unwissende zur S-Bahn hoch, die nicht unten von den drei Fahrgastbetreuern abgefangen werden. Fahrkarten könnten eingereicht werden, sagt eine Servicemitarbeiterin im S-Bahn Kundeservice. Die Schlange dort ist kurz. Die Mitarbeiter drucken den Reisenden alternative Fahrmöglichkeiten aus. Ein Berliner Pärchen, Laura und Philipp S., das nach Schlachtensee will - muss jetzt zwei Busse nehmen und braucht für die Fahrt nach Hause etwa zwei Stunden. Die meisten befolgen den Rat der drei Fahrgastmitarbeiter, die Busse zu nutzen. Umherirrende vor dem Bahnhof, die ihren Bus suchen. An den Haltestellen staut es sich - die Busse übervoll.
13:52: Auch sonst ist es mit der Informationspolitik schwierig. Denn die gesamte Bahn-Pressestelle Berlin-Brandenburg ist auf Adventsfeier. Allerdings haben sie nicht auf die S-Bahn gebaut, sondern sie waren erst mit dem Bus unterwegs und wollten die Rückfahrt mit einem von einer Dampflokomotive gezogenen Sonderzug absolvieren.
13:51: Jetzt wird es noch besser: Der Wachschutz schickt Reporter des Tagesspiegels von den Bahnsteigen mit der Begründung "Sie haben keine Befragungsgenehmigung für den Bahnhof". Wir bleiben dran.
13:47: In Wannsee sind ebenfalls zahlreiche Fahrgäste gestrandet. Da seit dem vergangenen Sonntag zwischen Charlottenburg und Wannsee der Regionalverkehr wegen Bauarbeiten eingestellt ist, muss hier die S-Bahn den gesamten Verkehr auf der Schiene übernehmen. Einige sind zu Fuß weitergezogen und haben versucht, ein Taxi zu ergattern.
13:45: Der Betrieb konnte auf einzelnen Abschnitten unregelmäßig wieder aufgenommen werden. Dies gilt für die Strecken: Hennigsdorf - Alt-Reinickendorf (S25),
Oranienburg - Hohen Neuendorf (S1), Birkenwerder - Blankenburg (S8), Bernau - Blankenburg (S2), Attilastraße - Blankenfelde (S2), Warschauer Straße - Wartenberg/Ahrensfelde /Strausberg Nord (S75 / S7 / S5) und Ostkreuz - Erkner (S3).
13:41: Noch immer ist die Ursache unklar. Nach ersten Erkenntnissen haben alle Rückfallebenen, die einen Stromausfall überbrücken sollen, versagt. Angaben, wonach es bereits in den vergangenen Tagen Störungen im Stellwerksbereich gegeben habe, sind bisher nicht bestätigt worden.
13:40: Zum Teil, etwa in Wannsee, haben Mitarbeiter Weichen von Hand gestellt, damit die Züge wenigstens bis in die Bahnhöfe fahren konnten. Der Fahrstrom in den Stromschienen fließt weiter. In der Zentrale weiß man aber nicht, wo die Züge stecken, weil die Anzeigen dafür ausgefallen sind. Deshalb muss jetzt alles "von Hand" geregelt werden.
13:38: Die BVG setzt nach Angaben ihrer Sprecherin Petra Reetz "alles ein, was fahren kann". Mitarbeiter würden zu Umsteigestationen geschickt, um die Fahrgäste dort informieren zu können. Auch die Fahrscheinkontrollen seien deshalb eingestellt worden.
13:36: Auch die Bahnbediensteten sind frustriert. Namentlich wollen sie sich nicht zitieren lassen aber ein Bahnmitarbeiter am Ostkreuz sagt: "Bis es weiter geht, kann es dauern, wenn das Herz des Systems betroffen ist. Und das passiert eben, wenn man alles zentralisiert." Ein Lokführer sagt: "Seit die neue Geschäftsführung 2007 dabei ist, geht es hier den Bach runter. Man kann das den Kunden nicht mehr verkaufen. Jetzt soll sich Bahn-Chef Grube mal äußern."
13:35: Viele Passanten sind frustriert. "Das ist mal wieder saumäßig und typisch", schimpft Guido Pargel am Ostkreuz.
13:33: Bahnhof Zoo: Die Bahnsteige bei der S-Bahn leeren sich. Hier geht nichts mehr. Dafür drängen sich die Menschenmassen an der U-Bahn. Diese sind voll.
13:21: Die Bahn beginnt damit, Menschen aus Zügen im Tunnel zu evakuieren. Am Alexanderplatz werden die Menschen von der Strecke evakuiert. Fahrgäste sollen über die Notausstiege ins Freie gekommen sein.
13:20: Am Ostkreuz geht auch gar nichts mehr. Die Menschen versuchen weiter zu kommen. Aber es ist schwierig. Einige sind vom Treptower Park zum Ostkreuz gelaufen. Dort ist die Situation ähnlich schwierig. Unsere Reporter sind unterwegs und berichten. So sind die Busse am Treptower Park allerdings völlig überfüllt. Viele versuchen zu Fuß voran zu kommen.
13:19: Derzeit ist unklar, wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Fahrgäste auf den Bahnsteigen erhalten über Lautsprecherdurchsagen lediglich den Hinweis, dass der Betrieb auf unbestimmte Zeit unterbrochen sei. Nach ersten Informationen soll das elektronische Stellwerk in Halensee, von dem aus fast alle Weichen und Signale des gesamten Netzes gesteuert werden, ausgefallen sein. Die Ursache ist unklar. Ob es erneut einen Anschlag gegeben hat, kann derzeit nicht gesagt werden. Auch über Funk sind die Fahrer im Augenblick nach Tagesspiegel-Informationen nicht zu erreichen. Sie verständigen sich per Handy.
Betroffen ist auch der Fern- und Regionalverkehr. Es kommt zu massiven Verspätungen in der gesamten Region.
13:10: Die Homepage der S-Bahn-Berlin ist derzeit ebenfalls nicht erreichbar.
Und zunächst wieder keine Informationen von der Bahn
13:05: Auf dem Hauptbahnhof sind die Bahnsteige mittlerweile menschenleer. Mitarbeiter des Fahrgastservice haben die Wartenden aus dem Bahnhof gelotst. Es gab immer wieder die selbe Durchsage: "Bitte benutzen Sie die Busse, derzeit fahren keine S-Bahnen." Die Fahrgäste suchen nach Alternativen. "Grämen nutzt jetzt nichts, dann nehme ich eben ein Taxi nach Charlottenburg", sagt Rita Kaufhold, die aus Fulda angereist ist. Gegen 13 Uhr fuhr in langsamen Tempo wieder eine Regionalbahn im Hauptbahnhof ein. Auch ein ICE kam kurz nach 13 Uhr dort an. Mitarbeiter des Fahrgastservices munkeln, es gebe zusätzlich einen Stellwerkschaden und eine Weichenstörung.
Zahlreiche Passanten sitzen fest oder versuchen mit Hilfe von Bussen und Straßenbahn voran zu kommen. Am Bahnhof Friedrichstraße sitzen Hunderte fest und versuchen an Informationen zu kommen. Auf dem unteren Bahnsteig im S-Bahnhof Friedrichstraße stand über zwanzig Minuten lang nur "bitte Ansage beachten" auf der Anzeigetafel - es gab aber keinerlei Durchsagen, zumindest da unten nicht. Viele versuchen zu Fuß weiter zu kommen. Am Bahnhof Potsdamer Platz sind die Gleise recht leer. Aber auch dort berichten passanten, dass es lange gedauert habe, bis Informationen angekommen sind. Besonders schwierig ist die Lage für Züge, die noch in Tunneln stecken.
So wie Sina Schröder. Sie steckte im Tunnel zwischen Humboldthain und Nordbahnhof fest. "Erst hat es eine Durchsage gegeben, die freundlich war aber schwer verständlich, weil der Fahrer genuschelt hat". Dann folgten drei weitere Durchsagen, wonach es einen Stromausfall gegeben habe und Handwerker vor Ort seien, die aber noch nichts ausrichten könnten. Dann habe es die Bahn noch zum Nordbahnhof geschafft, wo alle Fahrgäste gebeten wurden, auf die BVG umzusteigen.
13:02: Die Bundespolizei hat derzeit keine Erkenntnisse, dass ein Anschlag auf die Bahn der Hintergrund für das Chaos sein könnte. "Wir gehen von einem Stromausfall aus, der mit internen Bauarbeiten der Bahn zu tun hat", sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittler seien mit den Technikern der Bahn in Kontakt.
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